Aus ihrem 2018 erschienen Büchlein „Mein Mensch stirbt“, welches aus den Tagebuchnotizen der Autorin, die sie während des Sterbeprozesses ihres Vaters über mehrere Monate begleitend schrieb, referierte Frau Welp in sehr empfindsamer Weise. In ihren Zeilen zeichnet sie die Höhen und Tiefen des Gefühlskarussells auf, ein Weg voller Liebe und Nähe, aber auch geprägt von Überforderung, Schmerz und Abschied.
Gleichbedeutend auch mit der Frage verbunden, was dieser Ablösungsprozess von einem geliebten Menschen für das eigene Leben bedeutet. Die Autorin berichtet aus ihren eigenen Erfahrungen, dass neben Sorge und Angst um „ihren Menschen“ auch Trost und Heilung ihr zuteilwurden und die Erkenntnis, dass die menschliche Seele ihren Zeitpunkt des „Gehens“ sich selbst sucht.
Aber wie kommt man mit der Situation klar, wenn plötzlich und unerwartet der Verlust eines Menschen eintritt? Was ist schlimmer, einen Menschen über einen langen Zeitraum beim Sterben zu begleiten oder einen Menschen plötzlich zu verlieren? In ihrem zweiten Büchlein „Fragen über Fragen. Plötzlich und unerwartet“ gibt Frau Welp mit großer Sensibilität darauf wertvolle Antworten. Denn nach dem ersten schockierenden Moment der Todesnachricht, der zutiefst erschreckt, man glaubt die Zeit steht still, die Frage nach dem Warum und wie soll es weitergehen, gibt es zunächst keine Antworten. Das Büchlein zeigt einen Weg auf, gibt tröstende Impulse und öffnet den Blick auf das eigene Weiterleben denn: „Was bleibt, ist die Seele, sie ist unsichtbar, wir können sie spüren, eine Berührung, eine Stimme, ein Sonnenstrahl“.
Nach dieser berührenden, einfühlsamen Lesung, die alle Zuhörerinnen sehr bewegt hat, entwickelte sich noch ein anregender Gesprächsaustausch mit der Autorin. Sehr persönliche Erlebnisse wurden in diesem Zusammenhang auch von den Zuhörerinnen vorgetragen.
Abschließend ergab sich für alle Anwesenden die Erkenntnis, dass der Tod ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist, nicht verdrängt, sondern sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft ein offener Dialog darüber geführt werden sollte.