Aus diesem Anlass wird vom 22. bis 29. November vor dem Rathaus Trebur die Fahne „Gewaltfrei leben“ gehisst. Die im vergangenen Jahr installierte „Rote Bank“ soll an alle Frauen und Mädchen erinnern, die Gewalt erfahren und durch Femizid zu Tode kamen. Die „Rote Bank“ steht in Trebur, Hauptstraße - gegenüber der DRK Sozialstation.
Im zweiten Corona-Jahr hat die häusliche Gewalt in Deutschland noch einmal zugenommen. Zwei Drittel der erfassten Opfer sind Frauen. Die Dunkelziffer ist nach wie vor sehr hoch, weil viele Opfer sich nicht trauen, Anzeige zu erstatten.
Viele der Opfer finden Unterstützung in der Frauenberatungsstelle von „Frauen helfen Frauen e.V.“ oder Schutz im Frauenhaus. Aufgrund der guten Zusammenarbeit im Kreis Groß-Gerau steigen die Zahlen innerhalb der Beratungsstelle immer weiter an, so dass man davon ausgehen kann, dass immer mehr Fälle sichtbar werde.
Im Kreis Groß-Gerau gibt es ein Netzwerk gegen Gewalt. Es besteht seit über 15 Jahren und ist ein Zusammenschluss von Polizei, Justiz, Frauen- und Männerberatung, Jugendamt und Büro für Frauen und Chancengleichheit u. a. und dient der Unterstützung und Vernetzung einzelner Stellen. Die Hilfesysteme werden aufeinander abgestimmt, so dass eine hohe Qualität der Beratungsarbeit gesichert wird und Opfern von Gewalt adäquat geholfen werden kann.
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist ein am 25. November jährlich stattfindender Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form an Frauen und Mädchen. Gewalt gegen Frauen ist noch immer alltäglich und für die meisten Opfer, aber auch in deren Umfeld ein Tabuthema. Im Rahmen des Aktions- und Gedenktages finden international thematische Veranstaltungen zur Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen statt. Geschichtlicher Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall der Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 vom Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden.