Vor allem die älteren Briefe aus dem jüdischen Konvolut zeugen von der Sehnsucht nach dem Wiedersehen von Familienmitgliedern. In einem Brief vom 24.4.1862 wird Sara Herschel fast befohlen, schnell zur Familie aus Baumholder nach Bitburg zu reisen. Dabei bleibt der genaue Hintergrund für diese Eile im ersten Teil des Briefes unklar. Das am Ende des Briefes erscheinende Wort „Familienvergrößerung“ lässt vermuten, dass Babette hochschwanger ist und bald ein Kind gebären wird. Hierzu würde auch die Mitteilung passen, dass Babette Herschel seit dem 23.4. das Bett hütet und nicht mehr richtig gehen kann. Sara soll daher „sofort nach Empfang dieses Briefes, wenn auch (das Pferd) umgesattelt ist, sich auf die Reise hierher (nach Bitburg) begeben.“ „In der Erwartung, dass du mit militärischem Gehorsam an Ort und Stelle am Sonntagabend den 27 d. Monats einfindest.“ grüßt Sara der „Schwager“, dessen Namen leider nicht im Brief überliefert worden ist. GvS