Ab dem 03.12.1919 finden sich zum ersten Mal zwei Frauen im Bitburger Stadtrat, einmal eine Frau Flügel (SPD) und dann Anna Maria Gansen (Zentrumspartei). Beide Frauen wurden sofort in die Arbeit des Stadtrates integriert. Sie wurden Mitglieder in der Hospitalskommission, der Einquartierungskommission, der Wohnungskommission und der Lebensmittelkommission. Frau Flügel wurde nach dem freiwilligen Rücktritt aus dem Stadtrat schon am 18.03.1919 durch Franz Scheuern ersetzt, welcher bis in die Nachkriegszeit für die SPD 28 Jahre im Stadtrat tätig sein wird. Frau Gansen war bis 1933 im Bitburger Stadtrat aktiv. 1942 zieht sie nach Mettlach zu ihrem Bruder, weil sie schwer erkrankt war. Von dort wurde sie von Schergen des NS-Regimes in die Heil- und Pflegeanstalt Ansbach, einer im NS-Reich bekannten Euthanasieanstalt, transportiert, wo sie im März 1945 verstorben ist. Während Frau Flügel im Beschlussbuch der Stadt Bitburg ohne Vornamen geführt wird, findet sich ihr voller Name in der Bitburger Zeitung sowie in der 60. Jahre SPD Festschrift des Ortsvereins Bitburg. Nach der Festschrift war Katharina Flügel Hausfrau und wohnte auf dem Annenhof. Sie belegte bei der Wahl 1919 Platz zwei auf der Wahlliste der SPD.