Die Bitburger Buchpaten tragen ihr Gedicht vor
Die neue Lesevilla wird enthüllt.
Die neue Lesevilla ist da!
Liebe Vorgängerin in Oberkail,
hier nun, wie versprochen, meine ersten Erlebnisse in Bitburg.
Nachdem ich ja zunächst als „grauer Kasten“ vernannt worden war, besserte sich die Stimmung, als mein Name und das Buchpaten-Logo angebracht waren. Doch noch besser kam ich raus, als die Bücher eingeräumt waren. Meine bunten Buchrücken brachten wirklich Farbe ins Spiel! Auch meine kurzzeitige Verpackung als Geschenk entsprach ganz meinem Geschmack. Ich kann nur sagen: Glanzvolle Eleganz in den Farben des Buchpatenlogos!
Doch was ist schon eine Einweihung ohne Enthüllung! Unter der Regie von Bürgermeister Kandels, dem Projektleiter Mayeres und den anwesenden Buchpaten wurde ich meiner Bestimmung übergeben. Aber ich muss feststellen: Manche Anwesenden haben dem Bierstand mehr Beachtung geschenkt als den Reden vom Bürgermeister Kandels und der Architektin Frau Stötzer. Auch das Gedicht der Buchpaten ging ziemlich unter. Deshalb habe ich es Dir weiter unten nochmal aufgeschrieben.
Bei den anwesenden Buchpaten war während der Feier ein wenig Wehmut zu spüren, denn sie schwelgten in Erinnerung an die gemeinsame Zeit in einer abgelegenen Halle, als sie Dich im Schweiße ihres Angesichts auf Vordermann gebracht haben. Du warst wirklich ein Gemeinschaftsprojekt! Während ich schlüsselfertig geliefert wurde!
Jedoch mit mir haben die Bitburger Buchpaten wohl auch keinen schlechten „Deal“ gemacht. Denn ich biete mehr Raum für Bücher und bin, so habe ich mir sagen lassen, nicht reparaturanfällig. Und so oft, wie ich bereits in den ersten Tagen besucht wurde, bin ich wohl auch sehr attraktiv für viele Buchfreunde.
Und wenn jetzt noch alle Besucher es schaffen würden, die Bücher ordentlich hinzustellen, gibt es wohl kaum noch einen Grund, über mein Aussehen zu meckern. Ich meckere höchstens über die Leute, die meinen, ihren Papiermüll in Form von veralteten Büchern, Prospekten und Zeitschriften in mir entsorgen zu müssen. Aber vielleicht hatten ja einige auch zu viel Folklorefestival gefeiert und der gesunde Menschenverstand war außer Kraft gesetzt.
Für meine Zukunft setze ich nun auf gute Nachbarschaft und die wohlmeinende Unterstützung zahlreicher Besucher und Besucherinnen.
Lass es Dir weiterhin gut gehen in Oberkail!
Es grüßt Dich
Deine neue Verwandte aus Bitburg
Fotos: Robert Schvanner
Text: Agnes Hackenberger