Der Begriff „Viehleihe“ ist heute kaum noch bekannt: In einer „Viehleihe“ überließ ein Händler oder Großbauer ein oder zwei Kühe (oder auch mehrere Lämmer) einem unbemittelten Zeitgenossen. Dieser musste dann dafür sorgen, dass das Tier richtig gefüttert wurde, dass es fett wurde und gesund blieb. Dafür durfte der Leiher die Milch der Kuh behalten. Nach Ablauf einer festgesetzten Frist musste das Tier an den Besitzer in einem guten Zustand zurückgegeben werden. War das Tier nach Ablauf der Frist krank oder unterernährt, machte man in der Regel den Halter verantwortlich. Die Viehleihe wurde zu ihrer Zeit von vielen scharf kritisiert, weil die mittellosen „Leiher“ oft nicht hinreichend Futter besaßen und weil viele arme Leute durch die Viehleihe in völlige Abhängigkeit von ihren Partnern geraten konnten. Manchen drohte der Bankerott. – Als Viehverleiher erscheinen in Bitburg Großbauern und Viehhändler.