Titel Logo
Rathaus-Nachrichten Bitburg
Ausgabe 31/2023
Nachrichten und Mitteilungen der Stadt Bitburg
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Aus Generalverkehrsplan wird Verkehrsentwicklungsplan

- Richtlinie für Bitburgs zukünftige Verkehrsplanung -

Auf Empfehlung des Ausschusses für Bau, Wirtschaft, Verkehr und Klimaschutz hat der Stadtrat das gemeinsam erarbeitete Leitbild und das Zielsystem des beauftragten Büros VERTEC GmbH und der PTV GROUP für den neuen Verkehrsentwicklungsplan Bitburg (früher: Generalverkehrsplan) beschlossen. In dem Plan soll die künftige Verkehrsentwicklung Bitburgs betrachtet werden.

Der letzte Generalverkehrsplan für die Stadt Bitburg hatte seinen Prognosehorizont ins Jahr 2015 und befasste sich ausschließlich mit dem „motorisierten Individualverkehr“. Dieser „Kommunale Verkehrsplan – Bitburg 2000“ ist inzwischen von aktuellen Entwicklungen, die Einfluss auf das städtische Verkehrsnetz hatten oder noch haben werden, überholt worden. Außerdem muss sich ein moderner Verkehrsentwicklungsplan auch mit dem ruhenden Verkehr, dem Rad- und Fußgängerverkehr, Nachhaltigkeit oder dem ÖPNV befassen und dabei den demografischen Wandel etc. berücksichtigen. Teilkonzepte wie z.B. das in der Umsetzung befindliche Radwege-Konzept werden in das Gesamtwerk integriert.

Der fertige Verkehrsentwicklungsplan soll einen Ausblick auf die künftige Bitburger Verkehrssituation enthalten und wird als Bestandteil im Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Bitburg aufgenommen. Seit 2018 arbeitet die Verwaltung gemeinsam mit den beteiligten Fachbüros und dem Landesbetrieb Mobilität an dem Projekt.

Das nun erarbeitete Leitbild zur Mobilitätsentwicklung soll bestehende Entwicklungen und Konzepte aufnehmen und eine Identifikation der Bewohnenden und Entscheidungstragenden ermöglichen. Es enthält daher eine gemeinsame Zukunftsvorstellung und dient als Rahmen für Handlungsfelder, Ziele und später Maßnahmen. Eine spätere Priorisierung von Maßnahmen findet ebenfalls hinsichtlich des Leitbildes statt.

Es hat die Aufgabe, die grundlegende Ausrichtung der Mobilität der kommenden Jahre und Jahrzehnte in und um die Stadt Bitburg zukunftsorientiert und nutzungsgerecht zu gestalten.

Folgende Oberziele werden für den VEP festgelegt und mit weiteren Teilzielen konkretisiert:

Erreichbarket:
  • durchgängige Verkehrsinfrastrukturen für Rad- und Fußverkehr in Innenstadt und Umland

  • Radverkehrskonzept

  • Schulwegekonzepte für nichtmotorisierten Verkehr

  • Kostenstruktur Schulbus / ÖV allg.

  • Bürgerbus (mit Fahrplan)

  • Anbindung und Taktverbesserung zum Bahnhof Erdorf sowie zu den Gewerbegebieten

  • Stärkung der Stadtteilverbindungen

  • Sicherstellung von Erreichbarkeiten „systemrelevanter“ Betriebe / Ziele

  • 4-streifiger Zubringer zur A60

  • Verlagerung von Quell- / Zielverkehren an die Stadtgrenzen (Mobilitätshubs) / Bündelung von Lieferverkehren

  • Kombination: Mobilitätshubs außerhalb für Langzeitparker und Kurzzeitparkplätze innerhalb

Soziale Teilhabe:
  • zugängliche, nutzbare und bezahlbare Mobilitätsformen für ALLE Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bitburg

  • Barrierefreiheit (Bordsteine, Gehwegbreite, Querneigung)

  • Steigerung der Lebensqualität

  • Auswirkungen auf das Krankenhaus und die Arztpraxen bedenken

  • Stellplätze direkt am Krankenhaus / an der Praxis notwendig

Verkehrssicherheit
  • bessere Trennung der Verkehrssysteme (v.a. Schulwege)

  • weniger autogerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung

  • Reduzierung von Geschwindigkeiten (ggf. auch durch LSA-Schaltung, Tempo 30 Zone)

  • gesicherte Fußgängerführungen

  • qualitativ hochwertige und breite Gehwege in der Innenstadt (Leitfaden Barrierefreiheit LBM)

  • Beleuchtung / Sichtbarkeit

  • keine hohen Bordsteine (Nullabsenkung)

  • keine Querneigungen auf Gehwegen

Klimafreundlichkeit/ Nachhaltigkeit:
  • preisliche Anpassung des ÖV für eine Steigerung der Nutzung

  • Ausbau der Nahmobilität

  • Einbindung bzw. Einführung alternativer Mobilitätsformen

  • Reduzierung von Emissionen (THG)

  • Fahrgemeinschaften als eine mögliche Alternative zum Bus / Rad

  • Bündelung von Wegen auf (größere) nachhaltigere Fahrzeuge

Aufenthaltsqualität:
  • bedarfsgerechter Ausbau des Verkehrsraumes (Funktion vs. Gestaltung)

  • weniger autogerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung

  • Vorbild Housing: zentrale Hubs und Nahmobilität

  • Wegfall von Stellplätzen in der Innenstadt

  • ein großer Stellplatz außerhalb zum Ausgleich

  • Belastungs- / Geschwindigkeitsreduzierungen

  • höhere Gebühren für das Parken in der Innenstadt

  • Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Umgehungsstraßen

Vernetzung/ Kommunikation:

Anbindung der Ortsteile durch Radwege und ÖV

  • Mobilitätshubs als Vernetzungspunkte verschiedener Mobilitätsarten

  • Mobilitätsmanagement (Betriebe, Schulen, Kultur etc.)

  • Barrierefreiheit (Informativ für jeden zugänglich; "Bitburg APP")

  • Sharing Angebote (Bsp. Remagen/Sinzig)

  • wenige innerstädtische Kurzzeitparkplätze sollten verfügbar sein

  • aktive Kommunikation / Bewerbung der Radverkehrsverbindungen

  • Aufklärung der Autofahrer zu den Regeln des Radverkehrs