- Richtlinie für Bitburgs zukünftige Verkehrsplanung -
Auf Empfehlung des Ausschusses für Bau, Wirtschaft, Verkehr und Klimaschutz hat der Stadtrat das gemeinsam erarbeitete Leitbild und das Zielsystem des beauftragten Büros VERTEC GmbH und der PTV GROUP für den neuen Verkehrsentwicklungsplan Bitburg (früher: Generalverkehrsplan) beschlossen. In dem Plan soll die künftige Verkehrsentwicklung Bitburgs betrachtet werden.
Der letzte Generalverkehrsplan für die Stadt Bitburg hatte seinen Prognosehorizont ins Jahr 2015 und befasste sich ausschließlich mit dem „motorisierten Individualverkehr“. Dieser „Kommunale Verkehrsplan – Bitburg 2000“ ist inzwischen von aktuellen Entwicklungen, die Einfluss auf das städtische Verkehrsnetz hatten oder noch haben werden, überholt worden. Außerdem muss sich ein moderner Verkehrsentwicklungsplan auch mit dem ruhenden Verkehr, dem Rad- und Fußgängerverkehr, Nachhaltigkeit oder dem ÖPNV befassen und dabei den demografischen Wandel etc. berücksichtigen. Teilkonzepte wie z.B. das in der Umsetzung befindliche Radwege-Konzept werden in das Gesamtwerk integriert.
Der fertige Verkehrsentwicklungsplan soll einen Ausblick auf die künftige Bitburger Verkehrssituation enthalten und wird als Bestandteil im Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Bitburg aufgenommen. Seit 2018 arbeitet die Verwaltung gemeinsam mit den beteiligten Fachbüros und dem Landesbetrieb Mobilität an dem Projekt.
Das nun erarbeitete Leitbild zur Mobilitätsentwicklung soll bestehende Entwicklungen und Konzepte aufnehmen und eine Identifikation der Bewohnenden und Entscheidungstragenden ermöglichen. Es enthält daher eine gemeinsame Zukunftsvorstellung und dient als Rahmen für Handlungsfelder, Ziele und später Maßnahmen. Eine spätere Priorisierung von Maßnahmen findet ebenfalls hinsichtlich des Leitbildes statt.
Es hat die Aufgabe, die grundlegende Ausrichtung der Mobilität der kommenden Jahre und Jahrzehnte in und um die Stadt Bitburg zukunftsorientiert und nutzungsgerecht zu gestalten.
Folgende Oberziele werden für den VEP festgelegt und mit weiteren Teilzielen konkretisiert:
durchgängige Verkehrsinfrastrukturen für Rad- und Fußverkehr in Innenstadt und Umland
Radverkehrskonzept
Schulwegekonzepte für nichtmotorisierten Verkehr
Kostenstruktur Schulbus / ÖV allg.
Bürgerbus (mit Fahrplan)
Anbindung und Taktverbesserung zum Bahnhof Erdorf sowie zu den Gewerbegebieten
Stärkung der Stadtteilverbindungen
Sicherstellung von Erreichbarkeiten „systemrelevanter“ Betriebe / Ziele
4-streifiger Zubringer zur A60
Verlagerung von Quell- / Zielverkehren an die Stadtgrenzen (Mobilitätshubs) / Bündelung von Lieferverkehren
Kombination: Mobilitätshubs außerhalb für Langzeitparker und Kurzzeitparkplätze innerhalb
zugängliche, nutzbare und bezahlbare Mobilitätsformen für ALLE Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bitburg
Barrierefreiheit (Bordsteine, Gehwegbreite, Querneigung)
Steigerung der Lebensqualität
Auswirkungen auf das Krankenhaus und die Arztpraxen bedenken
Stellplätze direkt am Krankenhaus / an der Praxis notwendig
bessere Trennung der Verkehrssysteme (v.a. Schulwege)
weniger autogerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung
Reduzierung von Geschwindigkeiten (ggf. auch durch LSA-Schaltung, Tempo 30 Zone)
gesicherte Fußgängerführungen
qualitativ hochwertige und breite Gehwege in der Innenstadt (Leitfaden Barrierefreiheit LBM)
Beleuchtung / Sichtbarkeit
keine hohen Bordsteine (Nullabsenkung)
keine Querneigungen auf Gehwegen
preisliche Anpassung des ÖV für eine Steigerung der Nutzung
Ausbau der Nahmobilität
Einbindung bzw. Einführung alternativer Mobilitätsformen
Reduzierung von Emissionen (THG)
Fahrgemeinschaften als eine mögliche Alternative zum Bus / Rad
Bündelung von Wegen auf (größere) nachhaltigere Fahrzeuge
bedarfsgerechter Ausbau des Verkehrsraumes (Funktion vs. Gestaltung)
weniger autogerechte Stadtentwicklung und Stadtplanung
Vorbild Housing: zentrale Hubs und Nahmobilität
Wegfall von Stellplätzen in der Innenstadt
ein großer Stellplatz außerhalb zum Ausgleich
Belastungs- / Geschwindigkeitsreduzierungen
höhere Gebühren für das Parken in der Innenstadt
Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Umgehungsstraßen
Anbindung der Ortsteile durch Radwege und ÖV
Mobilitätshubs als Vernetzungspunkte verschiedener Mobilitätsarten
Mobilitätsmanagement (Betriebe, Schulen, Kultur etc.)
Barrierefreiheit (Informativ für jeden zugänglich; "Bitburg APP")
Sharing Angebote (Bsp. Remagen/Sinzig)
wenige innerstädtische Kurzzeitparkplätze sollten verfügbar sein
aktive Kommunikation / Bewerbung der Radverkehrsverbindungen
Aufklärung der Autofahrer zu den Regeln des Radverkehrs