In den Aufzeichnungen von Oberlehrer Zillgen, findet sich als 6. Beitrag aus dem Kapitel „Stückelcher“ folgende Begebenheit: Ein pralles Dienstmädchen vom Lande geht in die Stadt zum Photographen. Et will sich „abnehmen“ lassen, denn sein Schatz, der Köbes, der Soldat ist, hat ihm geschrieben: „Lieb Sulchen, schick mir doch dein Brustbild!“ Der Bildermacher sagt, wie immer, recht leutselig: „Na, Fräulein, dann stellen sie sich mal da vor die Wand“, und in der Weil machte er seine Knipsmaschine zurecht. „So“ sagte er, „nun schauen sie hierhin! Und recht freundlich!“ Da knöpfte das Mädchen eilig und recht verschämt das Leibchen auf. Der ahnungslose Photograph rief: „Halten sie sich nur recht ruhig! Wir sind gleich fertig.“ Darauf das harmlose, sittsame Mädchen verschämt: „Aber der Köbes will absolut ein Brustbild haben.“ Der Photograph klärte das junge unschuldige Ding auf, und das Mädchen saß nun um so lieber artig still. Und es gab ein prächtiges Brustbild.