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Rathaus-Nachrichten Bitburg
Ausgabe 39/2024
Nachrichten und Mitteilungen der Stadt Bitburg
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Aus dem Stadtarchiv:

Wie die Eheleute Czylwick durch Verzicht zum "Endsieg" beitragen wollten

Im Brief vom 24.08.1944 befindet sich Oberleutnant Czylwick schon in der Nähe von Warschau, nachdem er sich, zusammen mit seinen Kameraden, innerhalb von 6 Wochen wegen der russischen Sommeroffensive fast 400 km zurückziehen musste. Trotz dieser augenscheinlich schweren Niederlage scheint Czylwick, der damaligen Propaganda glaubend, noch immer von einem "Endsieg" auszugehen. So schreibt er seiner Frau in den folgenden Zeilen: "Nun zu deinem Kommen: Der Adjutant ist leider inzwischen versetzt worden. Der Inspektor hatte es leichter, denn seine Frau kam aus Ostpreussen. Ich selbst kann eine Bescheinigung nicht auftreiben. Ich würde es in der Form wie du es geschrieben hast, auch nie erreichen, denn ich kenne hier niemand näher. Es bleibt also dabei, abzuwarten, bis die Urlaubssperre wieder aufgehoben ist. Liebes Herzl, tröste dich damit. Außerdem habe ich inzwischen erfahren, dass das "Fahren" überhaupt keinen Spaß macht, weil die Züge viel Verspätung haben. Zudem denke ich an unser Heim. Sollte es das Unglück wollen, dass es durch Bomben getroffen wird und du nicht dort bist, hätten wir überhaupt nichts mehr. Ich habe erst aus den letzten Briefen entnehmen können, dass die Bombenangriffe in unserer Gegend ein übles Ausmaß angenommen haben. Vielleicht will es das Schicksal, dass alles so seinen Weg nimmt. Außerdem tuen wir etwas, was nicht sein soll, nämlich, wir belasten die Bahn. Wir wollen also weiterhin vorbildlich sein und alles tun, um zum Siege beizutragen."