In Oberleutnant Czylwicks Brief an seine Ehefrau vom 19.04.1944 findet sich ein Erlebnis, welches aus heutiger Sicht vor allem für Personen mit Interesse an der deutschen Flugzeuggeschichte wichtig sein könnte. So berichtet Czylwick an diesem Tag folgendes nach Bitburg: " [...] Einen Vorteil hatte mein Aufenthalt in Luminec (Luninez, Weissrussland) doch noch. Ich bin nämlich heute zum ersten Mal mit einem Storch geflogen. Es sind zwar nur 20 km und der Flug war sehr schnell vorüber, aber es war schön, in etwas 100m Höhe über der Erde ohne das fürchterliche Stoßen des Kraftwagens durch die Gegend zu brausen. Ich werde nun ab und zu Gelegenheit haben, ein Flugzeug zu benutzen[...]." Der von Cylwick bezeichnete Flugzeugtyp war die Fieseler Fi 156. Das Fahrgestell des Flugzeuges erinnerte an Storchenbeine, weshalb es den Spitzname "Storch" erhielt. Konzipiert wurde das Flugzeug als Kurier- und Verbindungsflugzeug, im Zweiten Weltkrieg kam es auch als Beobachtungs- und Sanitätsflugzeug zum Einsatz. Der größte Vorteil des Flugzeugs war der Umstand, dass es für Start oder Landungen nur eine ca. 50m lange Strecke benötigte. Auch heute noch erfreut sich das Modell großer Beliebtheit. Die Universität Kassel entwickelte sogar einen Flugsimulator für das Modell "Storch", der seit 2019 am Kasseler Flughafen zu finden ist.