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Rathaus-Nachrichten Bitburg
Ausgabe 45/2023
Nachrichten und Mitteilungen der Stadt Bitburg
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Aus dem Stadtarchiv: Ein nachdenklicher Brief

In einem nicht datierten Brief mit der Widmung „euer Juda“ werden folgende Zeilen wahrscheinlich am Vorabend eines Krieges an die Familie festgehalten: „zum Beweis, dass ich noch da bin füge ich meine Zeilen an und drücke durch dieselben meine Ansicht aus, dass ich sowie so viele Andere noch dies fest Vertrauen habe, dass alles Böse noch durch Friedensvermittelung beseitigt werden kann. Sollte meine hoffnungsvolle Phantasie sich nicht bewahrheiten, so ist das aber gewiß, dass in kurzer Zeit durch das Schwert die Sache entschieden ist. So viel steht auch fest, dass Salomon in jedem Falle denselben Posten wie 1866 auch heut zu versehen hat, also an die geringste Gefahr, Gott, in der für ihn nicht gedacht zu werden brauch. Drum also ganz ohne jede Sorge nach dieser Richtung. Die häusliche Wehen und Befürchtungen sind überall ein und dieselben. Auch hierin kann man sich manchen Kummer abwenden, wenn man sich nicht zu sehr in das Labirinth des Nachdenkens hineinlässt. Lasset uns dieser mit dem Vertrauen auf den lieben Gott noch kurze Zeit diesen drückenden Alp(traum) ertragen, desto schöner und lebensfroher wollen wir die Tage der Wiederkehr unserer Lieben genießen, auf die mit brennender Sehnsucht hoffet und harret, betet und bittet Euer Juda“.