Im jüdischen Konvolut findet sich auch ein in Bitburg verfasster Brief vom 24ten Mai 1861, welcher an Sara Herrschel in Baumholder adressiert wurde. Dieser Brief strotzt nur so vor Neugierde nach Reiseerlebnissen. Zuerst bedankt sich die Verfasserin noch artig bei ihrer Schwester für den hübschen Schleier, welchen sie von ihr erhalten hat. Dann kann Sie ihre Neugier jedoch nicht mehr verbergen: „Liebe Sara, auch muß ich dir die Bemerkung machen, dass ich sehr unzufrieden mit deinem Brief war, da du mir nicht einmal geschrieben, welche Touren du auf deiner Reise gemacht hast wo du gewesen bist, welche Merkwürdigkeiten du gesehen hast und was du dir als Neues gemacht hast. Ich hoffe dieses alles in einem recht baldigen Brief zu erhalten.“ Gleichzeitig berichtet sie Sara von einer eigenen unternommenen Reise nach Welschbillig: „Um nun deinem Freitagmorgen früh fuhren Miril Juda, Frau Lorich und meine Wenigkeit nach dem bestimmten Ort. Dort angekommen trafen wir unsere l. Eltern schon sich herzlich freuend mit uns, letztere so wie wir sollten Freutags wieder retour fahren aber Br. Lepold lamentierte so lange biß die l. Mama mit weinenden Augen sich überreden, ließ nur über Samstag da zu bleiben. L. Papa aber fuhr nach Haus.“