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Rathaus-Nachrichten Bitburg
Ausgabe 51/2023
Nachrichten und Mitteilungen der Stadt Bitburg
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Aus dem Stadtarchiv:

In den ältesten jüdischen Briefen aus dem jüdischen Konvolut, welche zwischen 1859 und 1863 verfasst wurden, finden sich häufig Informationen über gegenseitig zugesandte Waren. Ein nicht datierter Brief von Babette Herschel an Sara Juda, geb. Herschel beginnt mit der Nachricht, dass Sara Herrschel 4 Paar Strümpfe von ihrer Schwester erhalten hat. Diese müssen jedoch noch von Sara bezahlt werden, da sie von einem Geschäft (Allmeier?) stammen.

Babette weist ihre Schwester Sara dabei an, die Strümpfe zeitnah zu bezahlen. Außerdem wird Sara ein Apfelplotz zugesandt, welcher scheinbar von Babette gemacht worden ist. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Form des Apfelkuchens. Eine Passage im Brief lässt aufgrund fehlender Hintergrundinformationen Fragen offen. So hält Babette Folgendes fest: „Schreibe mir, wie du dazu kommst, Ester so schändlich zu betrügen. Dieselbe hat dir doch die Wahrheit nicht gesagt und was du mutmaßest dafür schütze mich der liebe Gott da müsste ich ja töricht sein. Denke du selbst über einen Gegenstand nach… weshalb nie in Erfüllung gehen kann was du glaubst zu was sollte eine Correspondenz denn noch führen.“ Babette weiß zwar noch mehr Details zu diesem „Gegenstand“, möchte diese Dinge jedoch nur mündlich mit ihrer Schwester besprechen.

GvS