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Rathaus-Nachrichten Bitburg
Ausgabe 7/2024
Nachrichten und Mitteilungen der Stadt Bitburg
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Aus dem Stadtarchiv: Übersetzung jiddischer Buchstaben auf den Briefen jüdischer Bürger

In einem Brief an Sara Herschel aus dem Konvolut jüdischer Briefe, welches letzten Sommer von der Stadt Bitburg erworben wurde, findet sich auch ein kurzer Text in jiddischer Schrift, die heute nur noch wenige Menschen lesen können. Dieser Text wurde dankenswerterweise von einem Mitarbeiter des Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken übersetzt. Der Kontakt hierbei entstand zufällig bei einem Besuch des jüdischen Museums in Würzburg durch den Archivar. Im Original klingt die Übersetzung der Zeilen folgendermaßen: schike mir die binde zu majnem unterok, lase dieselbe schnajden baj frajlajn kajne, der unterok ist ferfetigt bis ojf die binde, ojch das zajg zum saken fergesse nicht. Die Übersetzung in unsere heutige Sprache lautet: Schicke mir die Binde zu meinem Unterrock, Lasse dieselbe schneiden bei Fräulein Kajne, [oder: Kejne bzw. Kajner, Kejner], Der Unterrock ist fertig bis auf die Binde, Auch das Zeug zum Sacken vergiss nicht. Als Gegenleistung freuten sich die Würzburger über den Versand des Artikels 47. KW 2021, welcher zwei Streitigkeiten jüdischer Bürger in Bitburg aus den Jahren 1909 und 1910 zum Thema hatte.