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Westricher Rundschau VG Baumholder
Ausgabe 2/2023
Berschweiler
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Corona-Testzentrum hat seine Pforten geschlossen

Nach 20 Monaten im Dienst der Allgemeinheit schließt das Corona-Testzentrum in Berschweiler mit Beginn des neuen Jahres seine Pforten.

Dies haben die Verantwortlichen der beiden Betreibergemeinden Berschweiler und Fohren-Linden, vor dem Hintergrund der in den vergangenen Wochen stark rückläufigen Nachfrage, jetzt beschlossen. Weil an den beiden Feiertagen, am 25. Dezember und am Neujahrstag sowieso geschlossen war, war das Testzentrum demnach bereits am Sonntag, 18. Dezember, zum letzten Mal geöffnet.

Erstmals wurde in Berschweiler am 7. Mai 2021 getestet, damals zu Beginn noch in der Dr. Darge-Halle. Rund 40 Helferinnen und Helfer hatten sich bereit erklärt, freiwillig und unentgeltlich die Dienste zu übernehmen, um so einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten zu können. Damit getestet werden durfte, musste jeder der Helfer zunächst an einer Online-Schulung des Landes Rheinland-Pfalz teilnehmen. Als mit Beginn der Wintersaison 2021/2022 die Dr. Darge-Halle durch die Fußballer wieder stärker für Training genutzt wurde, zog das Testzentrums ins benachbarte Dorfgemeindehaus um, wo dann bis zum Schluss getestet wurde.

Insgesamt wurden in den 20 Monaten 12.700 Coronatests durchgeführt, darunter auch 450 PCR-Tests, die ab Januar 2022 zusätzlich zu den Schnelltests angeboten wurden. Zum größten Teil waren die Tests für die Bevölkerung kostenfrei. Eine im Testzentrum aufgestellte Spendenkasse kam dem Förderverein des evangelischen Kindergartens in Berschweiler zu Gute.

Die Helferinnen und Helfer des Testzentrums waren darüber hinaus aber auch bei der Unterstützung der Flutopfer des Ahrtals aktiv. Auf ihre Initiative hin erfolgte damals ein Sachspendenaufruf, der eine unvorhergesehene Resonanz erfuhr. In nur wenigen Tagen war die Lagerkapazität der Dr. Darge-Halle vollständig erschöpft. Da danach auf Grund des auch in anderen Regionen insgesamt sehr hohen Sachspendenaufkommens nur drei Transporte ins Flutgebiet stattfinden konnten, haben sich die Helfer in Berschweiler kurzerhand dazu entschieden, die übrig gebliebenen Sachspenden zu vermarkten. Spontan wurden zwei Flohmärkte veranstaltet und viele Sachen auch über das Internet verkauft. Auch die beiden Ortsbürgermeister Rouven Hebel und Michael Reis unterstützten die Aktion tatkräftig, in dem sie persönlich in den beiden Gemeinden von Haus zu Haus gingen und Geldspenden einsammelten. Insgesamt kam so ein stolzer Betrag von 9.400 Euro zusammen, der an den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Schuld im Ahrtal übergeben wurde.

Sollte es die Corona-Pandemie in Zukunft erfordern, dass Tests wieder notwendig werden, besteht jederzeit die Möglichkeit, das Testzentrum in Berschweiler zu reaktivieren. Die engagierten Helferinnen und Helfer stehen dafür jedenfalls wieder "Gewehr bei Fuß" (gf).