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Westricher Rundschau VG Baumholder
Ausgabe 22/2023
Baumholder
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Stammtisch besucht Biomasseheizwerk

Helm auf, Warnweste an; Sicherheit geht vor. Und so begaben sich die Mitglieder des deutsch-amerikanischen Stammtischs am Samstag auf eine besondere Führung durch das Biomasseheizwerk in Baumholder. Eingeladen hatte die deutschen und amerikanischen Gäste die OIE, die das Heizwerk betreibt. Vorstand Thomas Johann begrüßte die etwa 25 Personen am frühen Nachmittag und versprach jede Menge Informationen, Snacks und vor allen Dingen Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. „Ich habe heute keine weiteren Termine mehr“, sagte Johann und verteilte noch ein paar kleine Geschenke an die mitgekommenen Kinder der Gäste. Vor dem Heizwerk waren nicht nur die deutsche, die amerikanische und die OIE-Flaggen gehisst, dort standen auch Bänke und Tische sowie ein paar Strandstühle bereit. Bernd Mai, der den Stammtisch leitet, bedankte sich für die außergewöhnliche Möglichkeit, auch mal ins Innere des Heizwerks zu blicken und vor allem für die Gelegenheit des Austauschs. „Dafür steht dieser Stammtisch: Man trifft sich, man tauscht sich aus, man lernt sich besser kennen, man hat Spaß zusammen.“

Und dann ging es auch schon rein in das Biomasseheizwerk, das 2019 seinen Betrieb aufnahm. In zwei Gruppen aufgeteilt, erfuhren die Stammtischler jede Menge Fakten. Neben Johann war es Sebastian Müller, Leiter der Anlage, der den Gäste gerne Rede und Antwort stand. Nach einer kurzen Vorstellung der OIE und insbesondere dem zentralen Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien betonte Johann, dass es erklärtes Ziel des Unternehmens sei, bis 2035 „weg zu sein von fossiler Energie“. Neben den Biomasseanlagen sei besonders die Solarenergie für die OIE von zentraler Bedeutung. Sechs Freiflächen-Solaranlegen Anlagen mit mehrere Millionen Invest betriebe man bereits, weitere sollen folgen.

Nach der Präsentation und somit der Theorie folgte die Praxis: Die Tour mit Müller begann vor dem riesigen Lager, wo Laster das Holz für die Anlage anliefern. Es roch nach frischem Holz, und die Besucher konnten auch gerne mal ein paar Holzhackschnitzel in die Hand nehmen. Vor allem die Kinder nahmen diese Gelegenheit wahr. Das Holz, so erklärte Müller, komme aus der Region, zum großen Teil aus Reichenbach. Damit sei ein weiteres Ziel der OIE erfüllt: „Das Geld bleibt in der Region.“ Darüber hinaus sichert die OIE ihre Brennstoffversorgung mit einem saisonalen Holzlager nahe des Biomasseheizkraftwerkes in Neubrücke mir rund 7000 Tonnen Material. Dabei nannte Müller ein weiteres Ziel: „Wir wollen immer unabhängiger werden, um auch bei einem Blackout handlungsfähig zu sein.“

Zehn Millionen Euro investierte die OIE in das Biomasseheizwerk in Baumholder, das den US-Standort mit grüner Energie versorgt. Mit Inbetriebnahme der Anlage sei der CO2-Ausstoß um 71 Prozent reduziert worden, Tendenz steigend.

Es war früher Abend, als die letzten Gäste das OIE-Gelände verließen. Mit Leckereien im Magen und jede Menge Infos im Kopf. Und mit dem Versprechen, dass Thomas Johann auch mal wieder beim deutsch-amerikanischen Stammtisch vorbeischauen wird.