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Westricher Rundschau VG Baumholder
Ausgabe 40/2025
Baumholder
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Ausflug der Museumsengel in die römische Kaiserzeit

die Museumsengel

Kaiser Marc Aurel

Die Sonderausstellung „Marc Aurel - Kaiser, Feldherr, Philosoph" im Landesmuseum Trier war das Ziel der diesjährigen Weiterbildungsfahrt der Museumsengel des Kulturzentrums Baumholder.

Das Römische Reich zur Zeit des Kaisers Marc Aurel (161-180 n. Chr.) zeigte viele Parallelen zum heutigen Europa auf. Unter diesem Gesichtspunkt betrachteten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums Goldener Engel die Ausstellung in Trier. Sie bekamen Einblicke in das römische Imperium mit seinen Problemen, die den Besuchern im Vergleich mit unserer Zeit heute sehr bekannt vorkamen.

Zur Regierungszeit Marc Aurels veränderte sich die Sicherheitslage des Imperiums durch die Wanderungsbewegungen germanischer Stämme und durch Kriege im Osten des Reichs gewaltig. Die als unerschütterlich geltende pax romana, der römische Frieden, wurde in Frage gestellt. Man rüstete die Armee auf und befestigte die Städte. Die römische Residenzstadt Trier bekam in dieser Zeit eine Stadtmauer.

Auch ökonomisch gab es eine Wende zum Schlechteren durch die Kriegskosten, die zu höheren Zöllen und Abgaben führten, und auch durch eine schlechte Wirtschaftslenkung in dem riesigen Reich.

In den Jahren 165-180 zog die Antoninische Pest durch die Länder des Imperiums und forderte viele Opfer. Es handelte sich dabei wahrscheinlich nicht um eine Pandemie, sondern um viele verschiedene Epidemien, deren Erreger heute unbekannt sind.

Marc Aurel wird heute als der Philosoph auf dem Kaiserthron bezeichnet. In seiner Schrift „Selbstbetrachtungen“ stellte er Überlegungen an, was ein vorbildlicher Regent sei. Seine strengen Grundsätze spiegelten sich in seinen Handlungen als Kaiser aber nur bedingt wieder. Er wusste aber stets, wann der Feldherr den Philosophen ablösen musste. Das machte ihn bei seinen Zeitgenossen zu einem guten Kaiser. Marc Aurel versuchte, die vielen Herausforderungen in dem viel zu großen Römischen Reich mit Gelassenheit zu lösen, also nach den Lehren der Stoa, der dominierenden Philosophie der römischen Kaiserzeit. Sein Lebenslauf zeigt jedoch, dass es ihm schwerfiel, seine Politik und seine Ideale in Gleichklang zu bringen.

Diese Ausstellung gab den Museumsengeln viel Stoff für Diskussionen beim Ausklang des Ausflugs in der Trierer Altstadt. Man hatte gesehen, dass viele Probleme in dem Europa unserer Zeit nicht neu sind, sondern schon vor fast 2000 Jahren im Römischen Reich ähnlich waren. Auch damals erforderten sie von den Regierenden ein kluges und nicht von Ideologien und Philosophien geprägtes, sondern den Bedürfnissen ihrer Länder und Bürger angepasstes Handeln.