Jörg Richter radelt für seltene Krankheiten

Besuch bei der US-Feuerwehr in Baumholder

Ich freue mich, endlich wieder bei einer U.S. Feuerwehr Station machen zu können", sagt Radbotschafter Jörg Richter, als er am Dienstag die Feuerwehr der US-Armee in Baumholder besucht. Dort wird er von der diensthabenden Schicht um Stations-Chief Thomas Wernig und Rapahel Flickinger, Assistant Fire Chief USAG RP, begrüßt. "Bei uns kann er sich etwas ausruhen, seine Kleider trocknen und mit uns gemeinsam essen", sagt Flickinger. Und die anwesenden Fire Fighters sind gespannt was der Gast zu erzählen hat. Denn Richter hat schon dreimal die USA von West nach Ost und von Süd nach Nord mit dem Fahrrad durchquert. "Bei diesen USA-Touren habe ich insgesamt 402 Fire Departments" besucht", erklärt er. "Mir wurde die Möglichkeit zur Űbernachtung geboten und ich wurde immer gut verpflegt." Und er erzählt von seinen Erlebnissen, als er zum Beispiel in South Dakota von einer Fire Station aufgenommen wurde und ihm eine Harley Davidson zur Verfügung gestellt wurde, um den Ort zu erkunden. Oder wie nobel er in Las Vegas in der Firestation untergebracht war mit großem Bett, TV und vielem mehr. Seine aktuelle Tour heißt "Tour de France".

Von Juli bis September führt ihn diese Tour von Würzburg - dort lebt der Diplomsportlehrer - über Heilbronn, Karlsruhe, Strassburg, Caen, Bordeaux, Grenoble, Saarbrücken, Luxemburg, Trier, Kaiserslautern, Mainz und zurück in seine Heimatstadt. Etwa 4500 Kilometer hat er dann geradelt. Richter wird dabei vom bayerischen Landesfeuerwehrverband und von einer Vielzahl von Feuerwehrstationen unterstützt. Auf die Frage, warum er denn solche Strapazen auf sich nimmt, lächelt er und erklärt zunächst, dass es für ihn keine Strapazen sind, sondern ein intersives Naturerlebnis. "Ich hatte einen guten Job, war als Gesundheitsberater, Trainer und Coach für eine große Krankenversicherung im Bereich Präventionsmaßnahmen tätig, hatte sehr viel Zeit am Schreibtisch gearbeitet. Irgendwann fragte ich mich, ob das jetzt alles gewesen ist in meinem Leben." 2015 entschied sich Richter, als "Radbotschafter" ehrenamtlich weltweit auf Reisen zu gehen. Seine Erfahrungen mit seltenen Krankheiten animierten ihn, Menschen über diese Erkrankungen - speziell bei Kindern - zu informieren, zu sensibilisieren und Spenden zu sammeln. Immer mit dabei: Eine Spendenbox, in die jeder, der will, spenden kann. Das gilt auch für seine Vorträge über seltene Krankheiten, für die er kein Honorar verlangt, aber auf Spenden für die jeweilige Organisation hofft.

Mit der aktuellen Tour tritt er für den Verein "Hand in Hand gegen Tay-Sachs und Sandhoff in Deutschland" in die Pedale. "Auf meinen Touren hatte und habe ich immer viele schöne und interessante Erlebnisse. Das gibt mir sehr viel Kraft und Motivation", so Richter. Und Kraft hat er auch jetzt in Baumholder getankt, um seine Tour fortzusetzen. Und gemäß dem bekannten Leitsatz unter Feuerwehrkameraden "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" verabschiedeten die Fire Fighter den Radbotschafter und eskortierten ihn mit Blaulicht und von drei Feuerwehrfahrzeugen umgeben bis zur Wache.