Passt Ostern noch in unsere Zeit? Ist der Aufruf zur Nächstenliebe nicht spätestens seit Beginn des Krieges in der Ukraine passé?
Für Europa und das Gros unserer Bevölkerung ist klar, dass das begangene Unrecht Russlands nun nicht einfach mehr hingenommen werden kann. Gerechtigkeit ist in unserem Rechtsstaat und in unserer jahrhundertelangen christlichen Tradition immer schon das Pendant zur Nächstenliebe gewesen.
Doch Gerechtigkeit ist als gesellschaftliches Ziel zu wenig. Wir Menschen möchten in Frieden miteinander leben. Eine Versöhnung vorzubereiten und zu leben ist schon jetzt notwendig und nicht erst nach dem möglichen Ende eines Krieges.
Das Hinterfragen der eigenen politischen Motivation bleibt wichtig. Denn bei höchstemotionalen Ausgangslagen treten Gefühle zutage, die einem Frieden entgegenstehen. Der Wunsch nach Rache, Hassgefühle, undifferenzierte Schuldzuweisungen an Individuen einer Bevölkerungsgruppe, unbelegte Unterstellungen, Egoismus ohne Blick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen … all das sind Stimmungen, die weder das Handeln unseres Staates noch das Handeln eines Einzelnen bestimmen dürfen.
Mein Dank geht daher an alle, die das friedliche Zusammenleben stärken und das soziale Miteinander fördern - besonders an alle Ehrenamtlichen in der Verbandsgemeinde, den Verbandsgemeinderat, die beiden Beigeordneten, den Stadtbürgermeister sowie die Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister.
Ein frohes Osterfest wünscht der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld