Schmißberg, – Die Ortsgemeinde Schmißberg hat in den vergangenen Jahren intensiv an der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende gearbeitet und sich auf eine nachhaltige Energieversorgung konzentriert. Nun erhielt die Gemeinde Zuschussbewilligungen für die professionelle Erstellung eines „Quartierskonzepts“ über 63.000 Euro.
Dieser Erfolg ist das Ergebnis eines langfristigen Prozesses in der Ortsgemeinde, der mit einem Dorfmoderationsprozess von 2020 bis 2022 begann. In diesem Zeitraum hat Schmißberg sein Image als „Naturerlebnisdorf“ geschärft und sich verstärkt der Förderung und Nutzung erneuerbarer Energien gewidmet. Der Gemeinderat beschloss im Dezember 2021 einstimmig, Freiflächenphotovoltaik sowie eine örtliche Nahwärmeversorgung zu prüfen und die Förderung privater Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen oder Balkonkraftwerken voranzutreiben. Die Energiekrise, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, hat diese Vorhaben beflügelt. Doch zeigte sich bereits damals, dass Schmißberg für die optimale Umsetzung von Freiflächenphotovoltaik professionelle Beratung und Unterstützung benötigt.
Im Juli 2022 führte die Gemeinde eine Fragebogenaktion durch, um die Meinung der Bürger zur geplanten Nahwärmeversorgung einzuholen. Fast zwei Drittel der knapp 90 befragten Haushalte äußerten großes Interesse an einer gemeinsamen Lösung mit einem Anbieter, der vertraglich die notwendige Heizenergie zu günstigen Preisen sicherstellt. Die Debatte um das Heizungsgesetz 2023 hatte Auswirkungen auf die Planung eines Nahwärmenetzes in Schmißberg. Während einige Bürger hektisch bestehende Heizungen erneuerten, eröffnete die kommunale Wärmeplanung neue Möglichkeiten für Bestandsbauten in der Gemeinde. Dabei wurde erneut deutlich, dass professionelle Beratung für die Erreichung der Ziele der Gemeinde entscheidend ist.
Am 9. Mai 2023 beantragte Schmißberg mit Unterstützung des IfaS Campus BIR eine Förderung für ein Quartiermanagement bei der KFW. Der Antrag wurde am 18. August 2023 mit einem Zuschuss von 75 % der förderfähigen Kosten bewilligt. Die Gemeinde erhält zusätzlich eine ergänzende Förderung in Höhe von 15 % der Kosten über das Landesförderprogramm „Wärmewende im Quartier“. Bei veranschlagten Gesamtkosten über 70.000 Euro trägt die Ortsgemeinde einen Eigenanteil von nur 10 %, was 7.000 Euro entspricht. Die Ausschreibung für die Beratungsleistungen ist bereits erfolgt und die Auftragsvergabe soll zeitnah erfolgen.
Verbandsgemeindebürgermeister Dr. Bernhard Alscher lobt die Bemühungen der Gemeinde: „Die Schmißberger beschäftigen sich intensiv mit wichtigen Zukunftsthemen wie Klimaneutralität und der Entlastung des Gemeindehaushalts durch die Generierung von Einnahmen durch erneuerbare Energien. Das ist leider nicht in jeder Ortsgemeinde der Fall. Mein besonderer Respekt gilt dem ehrenamtlichen Bürgermeister und dem ehrenamtlichen Gemeinderat. Schmißberg ist eine Vorbildortsgemeinde, die hoffentlich viele Nachahmer findet.“