Titel Logo
Birkenfelder Anzeiger
Ausgabe 43/2023
Nachrichten anderer Behörden
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Funktionswechsel im Forstamt Birkenfeld

Foto: Sven Wagner (Rechts) übergibt seine Aufgaben an Jochen Stieh (Links) und wechselt in die Privatwaldbetreuung.

Birkenfeld Wagner wechselt! Sven Wagner, der bisherige Betriebsdisponent des Forstamtes Birkenfeld übergibt seinen Aufgabenbereich an Jochen Stieh und übernimmt künftig Aufgaben in der Privatwaldbetreuung. Wald im Wandel heißt die aktuelle Serie in der Nahezeitung. „Der Wandel betrifft nicht nur die Zustände draußen in der Natur, sondern auch Forstbetrieb und Verwaltungsapparat“ weiß der PL WUW Bernd Lischke. „Mit der zukunftsorientierten Ausrichtung der Strukturen und Abläufe wurden auch neue Begriffe und Abkürzungen eingeführt. Und diese führen heute noch zu fragenden Blicken, wenn man sich als `Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung und Walderleben` vorstellt.“

PL WUW sind die früheren Waldpädagogen, haben aber einen erweiterten Aufgabenbereich. Jochen Stieh übernimmt also künftig die Aufgaben eines Betriebsdisponenten in der technischen Produktion. Der 34jährige angehende Forstwirtschaftsmeister hat vor einigen Monaten aus der Einsatzleitung eines Forstunternehmens zu Landesforsten gewechselt. Im neuen Aufgabenbereich kommt ihm die Erfahrung aus dieser Zeit zu Gute. Schon vor etlichen Jahren hat sich Landesforsten für das Verfahren einer revierübergreifenden technischen Produktionsleitung (TPL-Konzept) entschieden, das aber nicht für alle Waldbesitzer bindend ist. Hintergrund war der Gedanke, Arbeitsbereiche zentral zu organisieren, die sich in jedem Revier in gleicher Art wiederholen, obwohl sie nicht ortsspezifisch sind.

So liegt beispielsweise die Organisation des Unternehmereinsatzes und der Holzbereitstellung in Händen eines Produktionsleiters oder Betriebdisponenten, ebenso wie die Einsatzplanung der Forstwirte. Die Waldgestaltung durch Pflanzung, Pflegemaßnahmen und Durchforstungen ist weiterhin Aufgabe der Revierleitungen. Den Wald im Auge zu behalten, dazu bedarf es einer „Waldnähe“, die nicht zentral für ein gesamtes Forstamt zu erlangen ist. Diese etwas diffuse Beschreibung des klassischen Berufsbildes des Försters ist umfangreicher und wichtiger denn je: Die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers, Gefährdung von Waldbesuchern durch absterbende Buchen, Verkehrsicherungspflichten an Straßen - das und vieles mehr erfordert eine permanente Präsenz auf der Fläche. Und diese ist größer geworden: Die Entlastung der Försterinnen und Förster durch das TPL-Konzept hatte eine Vergrößerung der Reviere zur Folge. Die zunehmende Arbeitsbelastung durch die Folgen des Klimawandels war bei Einführung des TPL-Konzeptes nicht vorhersehbar. Auch der Beratungsbedarf privater Waldbesitzer hat sich dank Borkenkäfer und Co. erheblich ausgeweitet. Sven Wagner wechselt in die Privatwaldbetreuung, wo er sich die Aufgaben mit dem bisherigen Revierleiter Marco Auner-Fellenzer teilt.