Ein Weihnachtsgeschenk für die Region

In die Radwegeverbindung Hermeskeil-Bierfeld kommt Bewegung

In unserer Ausgabe Nr. 46/2022 berichteten wir über den neuen Bahntrassenradweg St. Wendeler Land, der - von Freisen kommend - in Bierfeld endet. Dabei konnten wir auch aufdecken, warum dieses für die gesamte Region bedeutende Projekt in Hermeskeil bisher verschlafen wurde. Gleichzeitig brachten wir die Hoffnung zum Ausdruck, dass die nachhaltigen Bemühungen von Bürgermeister Hartmut Heck um den Lückenschluss vielleicht doch irgendwann von Erfolg gekrönt sein könnten.

Aus dem benachbarten Saarland kamen schnelle Reaktionen, die auf großes Interesse an der Bahntrassenverbindung zwischen Bierfeld und Hermeskeil schließen lassen. Vor allem die Bürgerinitiativen (BI) Nonnweiler und Nohfelden (Letztere war vor zehn Jahren Ideengeber und Initiator für den Bahntrassenradweg), die in der Region großen Einfluss haben, zeigten sich sehr interessiert und noch vor Weihnachten fand ein informelles Gespräch mit dem Bürgermeister im Hermeskeiler Rathaus statt, wobei die Vertreter der BI ihre Unterstützung auf saarländischer Seite zusicherten.

Nun kam kurz vor dem Fest eine Nachricht, die wie ein Weihnachtsgeschenk für die gesamte Region anmutet: In der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderats im alten Jahr teilte Bürgermeister Hartmut Heck mit, dass im Haushalt der VG für 2023 insgesamt 230.000 Euro für den Radweg zwischen Hermeskeil und Bierfeld auf der alten Bahntrasse durch das Löstertal eingestellt sind, 30.000 Euro für die Planung und 200.000 Euro für den Grunderwerb. Wie Heck ausführte, ist bei diesem länderübergreifenden Projekt ein Durchbruch gelungen.

In der entsprechenden Position des VG-Haushalts ist zwar ausgeführt, es sei noch nicht abschließend geklärt, ob die Bahntrasse aufgrund des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung (Stichwort: Priorität des Schienenausbaus) zur Nutzung als Radweg zur Verfügung stehe; die schriftliche Stellungnahme des Umweltministeriums, dass die Landesregierung in Mainz keine Reaktivierung der Bahnstrecke plane, stehe noch aus.

Doch laut Heck hat man bei den Verantwortlichen der Deutschen Bahn nach Intervention des Innenministeriums in Mainz schon eingesehen, dass die Strecke durch das Löstertal nicht mehr reaktiviert werden kann, schlichtweg, weil sich auf saarländischer Seite ab Bierfeld nun ein Radweg befindet und auch zwischen dem Bahnhof Hermeskeil und dem ehemaligen Bahnhof Bierfeld schon vor Jahren die Gleise abgebaut worden sind.

Die Trasse befindet sich auf den Gemarkungen Hermeskeil und Gusenburg. Nach der Gemeindeordnung können aber Aufgaben der Tourismusförderung, soweit sie von überörtlicher Bedeutung sind, als Selbstverwaltungsaufgabe durch die Verbandsgemeinde wahrgenommen werden. (WIL-)