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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 1/2024
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Neujahrsgruß des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Hermeskeil

Liebe Bürgerinnen und Bürger!

Das turbulente Jahr 2023, mit all seinen Höhen und Tiefen, haben wir hinter uns gelassen und schauen erwartungsvoll auf das vor uns liegende Jahr 2024.

Ich hoffe, dass Sie die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel im Kreise Ihrer Lieben feiern und – sofern möglich – auch etwas Abstand zu unseren alltäglichen Problemen gewinnen konnten.

Der Ausblick auf das Jahr 2024 ist bei vielen Menschen durch die zahlreichen Krisen und Katastrophen von einer großen Verunsicherung geprägt und deshalb sind sie auf der Suche nach Halt und Verlässlichkeit - und das weltweit.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig uns sehr komplex. Die weltweiten Flüchtlingsbewegungen nach Europa machen auch vor unserer Haustüre nicht halt. Der Klimawandel ist nicht mehr wegzudenken, Naturereignisse stellen uns alle vor große Herausforderungen. Die Menschen verlieren dadurch nicht nur Hab und Gut, sondern vielerorts sind leider auch viele Tote und Verletzte zu beklagen.

An dieser Stelle möchte ich allen Hilfskräften, ressort- und fachübergreifend für ihren unermüdlichen und teilweise lebensgefährlichen Einsatz im Namen aller Bürgerinnen und Bürger von Herzen Danke sagen. Gut dass es euch gibt, wir sind stolz auf euch. Mit Verachtung strafe ich diejenigen, die Hilfskräfte bei ihrer Arbeit behindern oder gar angreifen. Eine Schande für unser Land!

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ab Februar 2022 und der brutale Überfall am 07. Oktober 2023 durch die islamistische Terrororganisation Hamas auf Israel haben ebenfalls massive Auswirkungen auf unser Land und unsere Gesellschaft. Die menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten stellt unsere Kommunen mittlerweile vor ein unlösbares Problem. Es reicht nicht, wenn von den politisch Verantwortlichen nur Lippenbekenntnisse zu hören sind, es müssen tragfähige und zielorientierte Entscheidungen getroffen werden. Hier zeigt sich, wie stark der Zusammenhalt des vereinigten Europas tatsächlich ist.

Die Wirtschaft in Deutschland krankt, und leider sind auch in unserer Region viele kleine und mittlere Betriebe davon betroffen. Die finanziellen Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel führen dazu, dass diese Betriebe, die teilweise in langer Familientradition geführt wurden und dadurch wesentlich zu unserem Wohlstand beigetragen haben, schließen müssen.

Auch hier wünsche ich mir weniger ideologisch motivierte realitätsferne Entscheidungen unserer verantwortlichen Politiker, sondern mehr praktikable, problemorientierte und zukunftsweisende Entscheidungen. Für mich zählt beispielsweise das Bürgergeld nicht zu einer solchen Maßnahme.

Ebenso von dieser Krise betroffen sind sowohl private als auch öffentliche Dienstleister. Den gesetzlichen Anspruch auf Kita- und Schulplätze mit der entsprechenden Betreuung, um nur einige zu nennen, möchte ich nicht anprangern. Jedoch stellt die Umsetzung dieser Maßnahmen die Kommunen vor große Herausforderungen, sowohl in finanzieller sowie personeller Hinsicht.

Die Veränderungen der Gesellschaft in beruflicher, familiärer und sozialer Sicht sind allseits bekannt und es liegt in Teilen auch in der kommunalen Verantwortung, die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Lösung dieser Probleme zu schaffen. Wenn man sich dieser Verantwortung bewusst ist und es auch in der rheinland-pfälzischen Landespolitik ernst meint, müssen die Kommunen finanziell so aufgestellt sein, dass sie im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung diese Probleme lösen können.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch die vielen ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in unseren Dörfern nicht vergessen. Sie sind es, die Tag für Tag mit all diesen Problemen konfrontiert werden und leider nur sehr wenig zur Problemlösung beitragen können. Hier wünschte ich mir auch etwas mehr Respekt und Achtung.

Wie sie wissen, finden am 9. Juni 2024 u.a. auch in Rheinland-Pfalz neben den Europawahlen auch Kommunalwahlen statt. Leider ist feststellbar, dass immer weniger Menschen Interesse daran haben, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Die Gründe hierfür sind vielfältig und nachvollziehbar. Dennoch bitte ich Sie, bei aller Politikverdrossenheit, Enttäuschungen und weiteren Gründen, zu überlegen, sich ehrenamtlich kommunalpolitisch zu engagieren.

Ein elementarer Baustein in unserer Gesellschaft ist und bleibt das Ehrenamt. Sie können und sollen mitbestimmen, was in Ihrem Ort geschieht und wie man in der Dorfgemeinschaft zusammenleben möchte.

Nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern in vielfältiger Art und Weise auch in allen anderen Bereichen in unserer Gesellschaft ist das Ehrenamt ein Eckpfeiler und damit ein tragendes Fundament unseres Zusammenlebens. In den vielen Vereinen, Sport, Musik, Gesang, Soziales, Kultur, um nur einige zu nennen, engagieren sich unzählige Menschen von Jung und Alt. Ein hohes Gut, das es zu bewahren gilt.

Die Feuerwehr ist kein Verein im üblichen Sinne, sondern eine kommunale Einrichtung der Verbandsgemeinde. Aber auch sie wird ausschließlich vom Ehrenamt getragen und leistet ihren Beitrag nicht nur getreu ihrem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehr - neben ihrem gesetzlichen Auftrag nach dem Brand- und Katastrophenschutzgesetz leistet sie auch im Bereich der Jugend- und Seniorenarbeit - unterstützt die Ortsgemeinde bei Festen und Veranstaltungen. Ein stets zuverlässiger Partner, immer da, wo er gebraucht wird.

Ich bin mir bewusst, dass es nicht immer einfach ist, die beruflichen, privaten und familiären Belange mit dem Ehrenamt und Einklang zu bringen. Dennoch kann ich als Bürgermeister der VG Hermeskeil mit Stolz sagen, dass bei uns im Hochwald die Vereinsstruktur noch intakt ist, und das ist Ihr Verdienst. Herzlichen Dank für ihren Einsatz und ihr Engagement.

Für das neue Jahr wünsche ich uns allen, dass unsere Träume in Erfüllung gehen, dass wir zusammenstehen und gemeinsam die Aufgaben meistern, die vor uns liegen.

Ihnen allen ein zufriedenes, friedvolles und gesundes Jahr 2024!

Ihr Bürgermeister

Hartmut Heck