Das neue Jahr begann für die Innenstadt von Hermeskeil mit einem herben Rückschlag. Mit der Schließung des Modegeschäfts Astor zum Jahreswechsel ist ein Dämpfer für den lokalen Einzelhandel erfolgt, der bereits unter den großen Umbaumaßnahmen am Donatusplatz leidet. Die Umleitungen und Baustellen sorgen nicht nur für Verkehrseinschränkungen, sondern auch für sinkende Frequenzen in den Geschäften. Die Sorgen sind groß, doch es gibt auch Hoffnungsträger in dieser Krise.
Adalbert und Renate Keßler, die Inhaber von „Lucky Look Mode“, sind sich der Herausforderungen bewusst, möchten jedoch einen ermutigenden Ausblick bieten: Kreativität und gemeinsam gestaltete Lösungen müssen her, um die Kunden zurück in die Stadt zu locken. Hermeskeil darf keinesfalls zur Geisterstadt werden – schließlich wohnen hier Menschen, die auf ein lebendiges Stadtzentrum angewiesen sind. „Wir brauchen eine Innenstadt-Offensive, die die Kunden sensibilisiert“, erklärt Adalbert Keßler. „Die Stadt hört nicht am Krankenhaus auf!“
Dennoch zögern viele Kunden, die Umleitungen zu wagen. „Es ist gar nicht so kompliziert, hier zu parken, wie viele denken“, fügt Renate hinzu. Ein gezieltes Marketing könnte helfen, die Borwieseneinfahrt besser zu beschildern und die kostenlos verfügbaren Kundenparkplätze hervorzuheben.
Neue Ideen für eine attraktive Innenstadt
Die Keßlers sind entschlossen, ihr Sortiment und Angebot ständig weiterzuentwickeln. „Es wird uns selbst langweilig, wenn wir nichts Neues einbringen“, sagt Adalbert. Immerhin wollen sie auch die früheren Astor-Kundinnen und -Kunden anziehen. „Es gibt ein großes Kundenpotenzial, das wir mobilisieren können.“ Dazu gehört auch, stets auf dem neuesten Stand der Mode zu bleiben und den Kunden eine Beratung anzubieten, die im Internet so nicht zu finden ist. Doch der Frequenzeinbruch schlägt auch auf andere Einzelhändler nieder. Mit dem Schließen des Blumenladens im vergangenen Jahr und dem Kosmetikstudio im Haus zum Jahreswechsel sowie der Post, die nun am Ortsrand angesiedelt ist, fehlen wichtige Frequenzbringer. „Die Umstände stellen uns vor Herausforderungen, aber wie sagt man so schön: Am Ende wird alles gut - und wenn nicht, dann ist es noch nicht das Ende“, so Renate optimistisch.
Gemeinsam für Hermeskeil
Es ist an der Zeit, Hermeskeil zu unterstützen – für die Einwohner, die auf einen lebendigen Einzelhandel angewiesen sind. „Wenn wir gemeinsam anpacken, können wir die Baustelle und die damit verbundenen Herausforderungen überwinden“, so die Keßlers im Einklang. Es liegt nun an den Hermeskeilern, den lokalen Handel mit neuem Leben zu füllen.
Können die Hermeskeiler der Baustelle trotzen? Die Antwort liegt in der Hand der Gemeinschaft – und in der Bereitschaft, lokal einzukaufen. (LeWe)