VG Bürgermeister Hartmut Heck mit den VertreterInnen der fünf Grundschulen: v.l. Sabine Mitrenga Hermeskeil, Dietmar Knippel Beuren, Heike Meyer Reinsfeld, Katharina Krieger, Gusenburg und Armin Loos Züsch
Per Kamera eingeblendete Buchseite mit der Möglichkeit des Beschriftens der rechten Tabelle
Was im Jahre 2019 mit dem Abschluss des sogenannten Digitalpaktes Schule zum Ausbau technischer Infrastrukturen und Installation von Anzeige- und Interaktionsgeräten begann, ist nun für alle Grundschulen der Verbandsgemeinde abgeschlossen. Die Ausstattung und die Funktionsweise der digitalen Tafelsysteme wurden am Freitag vergangener Woche in der Grundschule Beuren vorgestellt.
Verbandsbürgermeister Hartmut Heck konnte zur Präsentation der neuen Technik neben der Presse die Vertreter (meist Schulleiter) aller fünf Grundschulen der Verbandsgemeinde Hermeskeil begrüßen. Nach einem teils schwierigen Start kann man, so Heck die Umsetzung fünf Jahre später als vollen Erfolg bezeichnen. Die Ausgangslage war alles andere als rosig. Die infrastrukturelle Bestandsaufnahme war ernüchternd. Teilweise sei in einzelnen Klassenräumen nur eine Steckdose vorhanden gewesen. Für die Einrichtung moderner Technik mehr als suboptimal. So war es auch nicht verwunderlich, dass nach Abschluss des Ausbaus von Infrastruktur und WLAN im Juli 2023 ein Großteil der Fördermittel von ca. 280.000 € (90% Förderung) bereits aufgebraucht war. So sei die Initiative zwar positiv zu bewerten, aber leider nicht zu Ende gedacht. Für die Ausstattung aller Grundschulen mit digitalen Tafelsystemen musste die Verbandsgemeinde im Haushalt 2023 noch einmal knapp 70.000 € nachsteuern. Zudem sei der Anschluss der Schulleitungen und Sekretariate zwingend geboten, aber als nicht förderfähig eingestuft worden. Hier mussten weitere 10.000 € eingeplant werden. Bei der Zusammenstellung der Mittel wurden damals die Schulleitungen im Vorfeld mit einbezogen. Man wollte, so Heck, den Bedarf auf die unterschiedlichen Örtlichkeiten und Personalzusammensetzungen abstimmen und nichts aufzwingen. Nun sei das Thema vom Tisch und die Masse der Lehrkräfte sei froh mit der Technik, die Unterrichtsvorbereitung und Durchführung erheblich erleichtert und den Unterricht anschaulicher macht. Das beweist, so Dietmar Knippel Schulleiter in Beuren, die Tatsache, dass die alten Schiefertafeln zwar noch vorhanden seien, aber meist nur noch als Pinnwände genutzt würden.
Knippel erläuterte anschließend auch Funktionsweise und Möglichkeiten der modernen Technik. Die Tafel mit klassischem Format kann mit wählbarem Hintergrund (liniert oder kariert) wie eine herkömmliche Tafel genutzt werden. Vorteil: alle Werkzeuge sind integriert und digital verwendbar. Kein Schwamm, keine Kreide, kein Geodreieck oder anderes muss aus dem Schrank geholt werden. Schreiben kann man mit Stift oder Finger. Die klappbaren Seitenteile haben auf Vorder- und Rückseite die Funktion eines Whiteboards. Der große Vorteil bei der Haupttafel sei aber die Multifunktionsfähigkeit bei der Umsetzung von Methodik und Didaktik im Unterricht. Das System funktioniert wie ein hochgerüsteter PC. Die Lehrkraft kann zuhause den Unterricht auf dem Laptop vorbereiten und die Bilder dann auf der Tafel direkt abspielen. Eine Kamera (früher war das ein Epidiaskop) sorgt dafür, dass Bilder von Büchern und Heften auf den Bildschirm übertragen und im Buch eingearbeitete Tabellen auf dem Bildschirm sogar ausgefüllt werden können. Das WLAN stellt sicher, dass man direkt ins Internet schwenken kann und schließlich setzt die integrierte Spracherkennung noch das Sahnehäubchen darauf. Die Schüler können sich über 15 iPads im Unterricht mit dem System verbinden. Der Unterricht sei, so Knippel, aber nicht von der digitalen Technik abhängig. Bücher und Hefte würden mittelfristig (noch) nicht aus der Grundschule verschwinden. (BäR)