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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 11/2024
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Kreis Trier-Saarburg macht mit

Radweg-Lückenschluss im Löstertal einen Schritt weiter

Nachdem die Deutsche Bahn kürzlich ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt hat, die ehemalige Bahntrasse zwischen Hermeskeil und Bierfeld im Löstertal zu verkaufen (RuH berichtete), hat nun auch der Kreisausschuss vorige Woche einen Grundsatzbeschluss zur Umsetzung des Projekts gefasst. Das war eigentlich nicht anders zu erwarten, denn den Lückenschluss zwischen dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Bahnradweg Sankt-Wendeler-Land hatte der Kreis Trier-Saarburg in seinem 2023 verabschiedeten Radverkehrskonzept als Projekt mit hoher Priorität eingestuft.

Die Gründe dafür sind dort bereits kurz skizziert. Der Radwege-Lückenschluss sei „für die Region von essenzieller Bedeutung, um die vorhandenen, überregionalen und touristisch sehr beliebten Teilstücke zu komplettieren“, heißt es dort zum Beispiel. Er stelle eine „überregionale Verbindung zum Mittelzentrum Hermeskeil (Arbeitsplätze, Nahversorgung, Bahnhof und Schulzentrum)“ her und schaffe einen Anschluss zum saarländischen Radewegenetz, wodurch nicht nur die touristischen Destinationen zweier Bundesländer, sondern auch deren Gewerbestandorte verbunden würden.

In der Beschlussvorlage für den Kreisausschuss hat es die Kreisverwaltung noch deutlicher formuliert: Neben der touristischen Ausrichtung könne die Trasse auch für den Alltagsradverkehr von Bedeutung werden, weil sie „eine schnelle und sichere wechselseitige Radwegeverbindung zu verschiedenen Gewerbestandorten bieten (z.B.: Kell, Reinsfeld, Hermeskeil, Nonnweiler, Otzenhausen,…) und sogar eine radwegemäßige Anbindung an die Bahnstrecke (Türkismühle) aus dem Landkreis Trier-Saarburg schaffen“ würde. Der Landkreis solle, so die Verwaltung, dieses Projekt wegen seiner überregionalen Bedeutung nachhaltig unterstützen.

Entsprechend dem Beschlussvorschlag sprach sich der Kreisausschuss grundsätzlich für den Ausbau des Lückenschlusses im Rahmen der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes des Landkreises aus und beauftragte die Verwaltung, Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) zu führen, um die Maßnahme von dort zu projektieren und die Trägerschaft, die Kostenaufteilung und die notwendige Förderung mit den Kommunen vor Ort zu klären.

Fakten: Der Streckenabschnitt ist auf rheinland-pfälzischer Seite rund 3,7 km lang und enthält mehrere Brückenbauwerke, die vermutlich saniert werden müssen. Die Kosten für die Maßnahme wurden im Radverkehrskonzept grob mit 1,7 Mio. Euro geschätzt. Auf saarländischer Seite ist die Strecke nicht ganz 3 km lang. In der Gemeinde Nonnweiler besteht großes Interesse an dem Lückenschluss. (WIL-)

Meinung: Nachdem man in Hermeskeil die Sache vor zehn Jahren regelrecht verpennt hat (RuH berichtete), wäre es nun wichtig, dieses für die Region bedeutsame Projekt nicht auf die lange Bank zu schieben. Der LBM mit seiner vor ein paar Jahren eingerichteten „Fachgruppe Radwege“ sollte der richtige Ansprechpartner sein und sich mit den saarländischen Kollegen in Verbindung setzen. Sinnvoll wäre die möglichst baldige die Einrichtung einer kreis- und länderübergreifende Projektgruppe, die dafür sorgen könnte, dass Planung und Ausführung auf beiden Seiten der Landesgrenze zeitgleich erfolgen und man sich eines schönen - vielleicht nicht allzu fernen - Tages auf der Löstertalbrücke die Hand reichen kann.

Bernd Willems