Am vergangenen Samstag fand unter dem Motto „Wir sind Reinsfeld“ eine Bürgerinformation zum Projekt WohnPunkt in der Reinsfelder Kulturhalle statt, die der Demografieausschuss des Gemeinderates organisiert hatte. Ziel der Veranstaltung war zum einen die Information der Reinsfelderinnen und Reinsfelder über die wesentlichen Ergebnisse der zurückliegenden Fragebogenaktion aus dem Projekt WohnPunkt, zum anderen die Vorstellung mehrerer Praxisbeispiele, die in den zurückliegenden Jahren aus Gemeinschaftsprojekten erwachsen sind.
So berichteten zwei VertreterInnen des Vereins Bürger für Bürger aus der Verbandsgemeinde Daun über ihr Ehrenamtsprojekt, in dem Anbieter und Nachfrager von Unterstützungsleistungen zusammengebracht werden. Aktive Seniorinnen und Senioren, aber auch jüngere Frauen und Männer, helfen durch ihren Arbeitseinsatz Menschen, die bei tagtäglichen Anforderungen im Haus, ums Haus oder bei Fahrten Unterstützung brauchen. Inzwischen hat der Verein mehrere hundert Mitglieder und kann auf eine große Zahl von Hilfseinsätzen verweisen.
Aus dem Verein ist u. a. die Idee eines Wohnprojektes mit 12 barrierefreien Wohnungen für Ein- und Zweipersonenhaushalte hervorgegangen, dem Florinshof in Gillenfeld. Träger des Florinshofes ist eine Genossenschaft (Genomaar), die den Bewohnern lebenslanges Wohnen zu bezahlbaren Nutzungsentgelten einräumt und gleichzeitig Wohnen in einer sorgenden Gemeinschaft ermöglicht.
In Trier ist mit ähnlicher Zielrichtung das WohnProjekt zak mit insgesamt 22 Wohnungen entwickelt worden. Eine Gruppe von derzeit 26 Erwachsenen und 5 Kindern hat für sich ein Haus zum Zusammenwohnen geplant, finanziert und die Zeit bis zur Fertigstellung durchgehalten. Zu diesem Zweck wurde auch hier eine Genossenschaft gegründet; es sind Wohnungen auch für Bewohner mit geringerem Einkommen über Wohnberechtigungsschein ermöglicht worden.
Die Gäste aus Daun, Gillenfeld und Trier haben sehr leidenschaftlich und überzeugend aus ihren Projekten berichtet; die Anwesenden nutzen die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sehr gerne und sehr intensiv und so konnten sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen ein besseres Bild über die Idee des Demografieausschusses, in Reinsfeld ein vergleichbares Projekt zu initiieren, machen. Moderiert wurde der Nachmittag von Marion Barzen, die selbst an einem neuen Projekt „MUT“ in Trier aktiv beteiligt ist.
Gestartet werden soll das Projekt mit der Gründung eines Bürgervereins „Wir sind Reinsfeld“. Die Anwesenden wurden eingeladen, erste Anforderungen zu sammeln (Welche Form der Nachbarschaftshilfe brauchen wir in Reinsfeld?) und sich in eine Liste von Interessenten einzutragen. Am Ende konnte der Ausschuss 17 offizielle Interessenbekundungen zählen; zusätzlich haben sich Personen gemeldet, die aus persönlichen Gründen am Samstag nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Diese Bürgerinnen und Bürger werden in der nächsten Zeit vom Demografieausschuss eingeladen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen und zu planen.