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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 12/2023
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Registrierte Straftaten gestiegen

Gute Aufklärungsquote der Hermeskeiler Polizei

Statistiken sind …, hin und wieder Auslegungssache. Das trifft auch auf die Kriminalstatistik 2022 der Polizeiinspektion Hermeskeil (PI) zu. Die verzeichnet bei der Gesamtzahl der Fälle einen Anstieg von 1.527 registrierten Fällen in 2021 auf aktuell 2.213, in Prozentpunkten sind das 44,92. Bei genauerem Hinsehen sind allerdings fast die Hälfte der Fälle Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz der EU die durch die erhöhte Aufnahme von Asylbegehrenden in der Hermeskeiler AfA hier registriert werden. Bei den Fällen ohne ausländerrechtliche Verstöße ist ein Rückgang von 1.322 auf 1.226 Fälle (7,26 %) zu verzeichnen.

Die hohe Anzahl von Registrierungen ausländerrechtlicher Verstöße wirkt sich auch auf die Aufklärungsquote aus. Diese beträgt offiziell 81,2 %. Da aber diese Verstöße statistisch gesehen vollständig aufgeklärt werden, sinkt die Aufklärungsquote, lässt man sie außen vor, auf immer noch gute 66 %.

Den absolut größten prozentualen Anstieg verzeichnen die „Straftaten gegen das Leben“. In diesem Bereich wurde im letzten Jahr ein Fall erfasst, 2021 kam dieser Straftatbestand im Bereich der PI Hermeskeil nicht vor. Ansonsten fallen hier noch die „Straßenkriminalität“ (174 Fälle in 2023 + 19,17 %) und die „Diebstähle ohne erschwerende Umstände“ (246 Fälle + 11,31 %) auf.

Rückgänge wurden registriert bei der „Wirtschaftskriminalität“ (1 Fall - 75 %), der „Gewaltkriminalität“ (42 Fälle - 46,83 %), beim „Diebstahl unter erschwerenden Umständen“ (77 Fälle - 30 %) und bei den „Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ (246 Fälle - 17,72 %). Um 10,86 „ auf 82 Fälle gingen auch die „Rauschgiftdelikte“ zurück.

Im letzten Jahr gab es in den Bereichen „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen“, „Hausfriedensbruch“ und „Beleidigung“ einen Rückgang der Fallzahlen (um 14, 15 und 38 Fälle). Sie gehören zu der Straftatenobergruppe „sonstige Straftatbestände“, die um 12,84 % auf 319 Fälle zurückgingen. Auch der Bereich „Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr“ wird in dieser Gruppe erfasst. Der Anstieg um 13 auf 25 Fälle ist auffallend. Die durch anhaltende Trockeneinheit im Jahr 2022 verursachte erhöhte Brandgefahr sowie eine Brandserie im Bereich Reinsfeld dürften diesen Anstieg maßgeblich verursacht haben.

Ausgehend von der Gesamtzahl aller registrierten Straftaten (2.213) wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.612 Tatverdächtige (TV) registriert, 1.200 TV sind männlich und 412 weiblich. Bei 1.205 Tatverdächtigen (74,8 %) handelt es sich um Nichtdeutsche, eine direkte Auswirkung der AfA mit den Verstößen gegen Aufenthalts- und Asylrecht. Bei Lässt man diese Verstöße außen vor, liegt der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 37,0 Prozent (239 TV) und ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkt gesunken.

Schlussfolgerung der PI: Die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung ist im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Hermeskeil vergleichsweise niedrig. (PaGe)