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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 13/2024
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Wahlk(r)ampf zum Schaden der Stadt

Kommentar von Bernd Willems

Viereinhalb Jahre lang herrschten im Stadtrat Ruhe und Frieden, wurden so gut wie alle Beschlüsse in großer Eintracht einstimmig gefasst. Jetzt, zweieinhalb Monate vor der Kommunalwahl, glauben CDU und FWG plötzlich den Aufstand proben zu müssen. Da beschäftigt die Stadt insgesamt vier Planungsbüros, die in monatelanger Arbeit den Entwurf für die neue Kindertagesstätte im Labachweg zur Planreife bringen und sich - wie sie selbst berichten - nach internen Kämpfen um die Bauweise für einen Massivbau entschieden haben, weil die Geländestruktur für einen angedachten Holzbau nicht optimal ist. Und dann kommt ein Lobbyist, der in leitender Position in der Holzbauindustrie tätig ist und freundschaftliche Verbindungen zu CDU-Stadtratsmitgliedern pflegt, und verunsichert das Gremium mit einer Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen. Ergebnis: Die CDU und die neuerdings mit ihr offiziell verbandelte FWG haben nichts besseres zu tun als das Projekt, das sich eigentlich schon auf der Zielgeraden befindet, erst einmal auszubremsen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Man muss kein Experte sein um zu ahnen, dass eine Umplanung dieses auf rund 10 Mio. Euro geschätzten Baus die Stadt mindestens einen sechsstelligen Betrag kosten würde. Selbst den groben Kostenvergleich werden sich die Planer - mit Recht - honorieren lassen. Dass sich zudem die Realisierung der neuen Kita dadurch um sechs bis neun Monate verzögern würde, liegt auf der Hand. Ob das im Sinne des gemeinsamen Stadtbürgermeisterkandidaten wäre, der erklärtermaßen die Vision hat, Hermeskeil zur „kinderfreundlichsten Stadt in Rheinland-Pfalz“ zu machen, darf bezweifelt werden.