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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 14/2024
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Und plötzlich ist der „Lascheider See“ weg

Der See ist weg, zurück bleibt eine Schlammfläche

Vor Jahren begann der Biber unterhalb des Lascheider Hofes mit einem Dammbau, um den Bach aufzustauen, eine Arbeit, die Biber nun mal eben machen, es liegt in der Natur dieses Nagers. Innerhalb weniger Wochen wurde aus einem kleinen Weiher ein stattlicher See, der sich nach und nach großer Beliebtheit erfreute und sogar als Freizeitsee genutzt wurde. Fische wurden heimisch, Gänse, Graureiher und Nilgänse siedelten sich an. Ein schöner Anblick für die vorbeifahrenden Autofahrer.

Nun ist der See plötzlich verschwunden, übrig geblieben ist eine große Schlammfläche. Was ist geschehen? Am Donnerstag vergangener Woche rückten der Landesbetrieb Mobilität (LBM) und eine Fachfirma mit schwerem Gerät an, um den See kontrolliert abzulassen. Das war, so Stadtbürgermeisterin Lena Weber, mit dem Biberbeauftragten und der Unteren Wasserbehörde abgesprochen und entsprechend genehmigt. Grund war, dass der See in den letzten Wochen und Monaten noch weiter angewachsen war und die gewaltigen Wassermassen auf den Straßendamm drückten, über den die B 52 (L 151) führt, dieser ist für solche seitlichen Lasten nicht ausgelegt. Zusätzlich bestand die Gefahr, dass die ständig ablaufenden Wassermengen das Rohr, das unter dem Straßendamm hindurchführt, zu unterspülen drohten und somit Schäden am Damm entstanden wären. Im schlimmsten Fall, so die Auskunft des LBM an Lena Weber, wäre der Straßendamm instabil und somit unbefahrbar geworden. Das musste unbedingt verhindert werden, so der LBM. Der Biberdamm sollte durchstochen werden, um einen kontrollierten Ablauf zu gewährleisten. Nun hat das Unterfangen nicht so funktioniert, wie es geplant war, kann passieren, weil es für solche Maßnahmen eben keine Blaupause gibt. Beim Durchstechen des Biberdamms hat sich dieses homogene Bauwerk aufgrund der Sogwirkung des plötzlich austretenden Wassers teilweise zerlegt, es sind durch das entstandene Loch sofort gewaltige Wassermassen in den Langwiesenbach abgeflossen, dieser hat Wiesen und Weiden überflutet und, was sehr bedauerlich ist, Brutstätten und Nistplätze von Tieren mitgerissen. Die gewaltigen Wassermassen führten dazu, dass auch der Dörrenbach, in den der Langwiesenbach mündet, sehr stark anstieg, sodass LBM, Ordnungsamt, THW und Feuerwehr mit Sandsäcken größere Schäden in der Wohnbebauung am Dörrenbach verhindern mussten. Am Ende war der See komplett leergelaufen. Nun herrscht in den sozialen Medien helle Aufregung über die Tatsache, dass der See und das Biotop mal so eben verschwunden sind, der SWR hat sogar berichtet. Für den LBM bestand, so die Expertenmeinung, „Gefahr im Verzug“, man musste unverzüglich handeln, um eine Straßensperrung zu verhindern. Noch ist nicht bekannt, was jetzt geschehen wird, RuH wird die Sache selbstverständlich weiterverfolgen und entsprechend berichten. Nach Auskunft von StBm Lena Weber wird es in Kürze eine Sondersitzung des Stadtrates geben. Neben anderen Themen werden die Verantwortlichen eingeladen, um dort die Sache zu erläutern und zu den offenen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Auch soll über weitere Maßnahmen beraten werden. (Infos: Facebook-Posts von Lena Weber)