Stellungnahme zum Artikel und Kommentar von Bernd Willems – KITA - RuH Ausgabe 13/2024 vom 28.3.24
Getreu diesem Motto haben wir uns (CDU – und FWG – Fraktion) in der vergangenen Stadtratssitzung am 19.3.24 noch nicht endgültig für die Bauweise des Kita-Komplexes entscheiden können. Es handelt sich bei dem geplanten Kita-Neubau um das aktuell und in naher Zukunft mit Abstand größte und auch um ein sehr wichtiges Bauprojekt der Stadt Hermeskeil. Und genau vor diesem Hintergrund ist es nicht verwerflich, einer erst drei Stunden vor Sitzungsbeginn vorgelegten Entscheidungsvorlage nicht sofort zuzustimmen. Die Fraktionen der CDU und FWG sehen es sogar als ihre Verpflichtung an, eine so weitreichende Entscheidung bei vorhandenen Informationslücken um wenige Wochen zu verschieben, um relevante Gesichtspunkte abzuwägen und möglichst transparent darzulegen. Und genau dies war hier der Fall. Ja, es ist richtig, dass die Standortfrage des Kindergartens sowie die Vergaben der Planungsaufgaben an den Projektsteuerer, die Architekten und alle sonstigen Planer immer zügig und nahezu einstimmig im Stadtrat beschlossen wurden. Auch die Vorstellung des Planungsstandes in der Stadtratssitzung am 15. Februar war gut und wertvoll. Das Thema einer nachhaltigen Bauweise wurde an diesem Abend eher gestreift und nicht tiefgründig erörtert.
Hiernach schaltete sich ein anerkannter Fachmann für Holzbauten ein und meldete sich zunächst bei der Stadtführung und im Anschluss bei allen im Stadtrat vertretenen Fraktionen. Die Stadtbürgermeisterin lud ihn zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 12.3.24 ein, um ihm die Möglichkeit zur Vorstellung weitergehender Aspekte einer Holzbauweise einzuräumen. Diese Vorstellung beinhaltete einige sehr nachdenkenswerte Aspekte und erzeugte weiteren Informationsbedarf. Wir sehen dies nicht als Lobbyarbeit, sondern als gelebte Demokratie.
In der Stadtratssitzung am 19.03.24 waren dann die beauftragten Planer und o.g. Holzbaufachmann zugegen und argumentierten konträr. Einerseits gaben die Planer an, sich intensiv über verschiedene Bauweisen beraten zu haben, andererseits wurden den Ratsmitgliedern auch auf Bitte eines Ratsmitgliedes der FWG keine näheren Dokumentationen oder Informationen hierzu erteilt.
Und nichts anderes ist nun von den Planern gefordert, nämlich eine Gegenüberstellung der drei möglichen Bauweisen:
- Massivbau in Stahlbetonweise,
- Hybridbau – teilweise Holz- und teilweise Massivbau,
- ausschließlich Holzbauweise.
Hierin sollten folgende Angaben enthalten sein:
Daten, Zahlen und Fakten zur Vergleichbarkeit der Kosten und Bauzeiten, aber insbesondere eine Pro-/und Kontraliste für die einzelnen Bauweisen mit objektivierten und nachvollziehbaren Inhalten. Im Anschluss kann und wird über die Bauweise entschieden werden, um für die nächsten Generationen von Kita-Kindern in Hermeskeil die bestmögliche sowie nachhaltigste Kindergartenlandschaft zu schaffen.
Abschließend ist es uns wichtig, den Vorwurf, Wahlkampf über Sachpolitik zu stellen, nicht außer Acht zu lassen. Häufig werden politische Entscheidungen vor Wahlen vorschnell in diesen Kontext gestellt. Selbst bedeutende Entscheidungen, die langfristige Auswirkungen haben und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden müssen, werden als rein wahlkampfbezogen abgetan. Andererseits scheinen diejenigen, die solche Entscheidungen gegen Ende einer Wahlperiode unausgegoren erzwingen wollen, von solchen Vorwürfen des Kommentators verschont zu bleiben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.