Am Gründonnerstag verstarb in Trier Helene Scherf, die von 1974 bis 1993 die Hauptschule Hermeskeil geleitet hatte. In dieser Zeit hat sie das schulische Leben in Hermeskeil entscheidend geprägt, indem sie sie mit Herz und Verstand geleitet hatte. So war es in RuH Nr. 44/1993 aus Anlass ihrer Verabschiedung in den Ruhestand zu lesen. Sie habe für Schüler, Schule und Kollegium gekämpft, wenn es notwendig gewesen sei, war seinerzeit vom Personalrat zu hören. Die Elternschaft hob hervor, Helene Scherf habe das Image und das Ansehen der Hauptschule in der Öffentlichkeit sehr stark aufgebessert und die Schülervertretung bescheinigte ihr einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit im Umgang mit Schülern.
Helene Scherf, 1935 in Bonerath geboren, wuchs in einer christlich geprägten kinderreichen bäuerlichen Familie auf. Nach Volksschule in Schöndorf und Abitur am Aufbaugymnasium in Wittlich studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Koblenz und legte 1958 die Erste Lehramtsprüfung ab. Ihre erste Station als Lehrerin war Grimburg, wo sie 1961 auch die Zweite Lehramtsprüfung ablegte. Anschließend wirkte sie bis 1968 an der Volksschule Osburg. In dieser Zeit absolvierte sie zusätzlich ein sechssemestriges Studium in Deutsch und Geschichte am Deutschen Institut für Wissenschaftliche Pädagogik. 1968 kam sie zur damaligen Volksschule nach Hermeskeil, wo sie 1972 zur Konrektorin ernannt wurde. Nach dem Weggang von Rektor Marx als Schulrat wurde sie zum 1.12.74 zur Rektorin der jungen Hauptschule befördert.
Neben diesem Amt übte sie weitere Tätigkeiten im Kreispersonalrat, als Fachseminarleiterin am Staatlichen Studienseminar, im Prüfungsausschuss für 2. Lehramtsprüfungen und auf Landesebene in der fachdidaktischen Kommission aus. In Hermeskeil war sie Mitglied des Pfarrgemeinderats und engagierte sich regelmäßig als Referentin in der Katholischen Erwachsenenbildung im Johanneshaus. Letzteres führte sie auch nach ihrem Wegzug nach Trier 1994 noch bis 2010 fort. Die letzte Phase ihres Lebens war von einer schweren Krankheit geprägt, die sie schließlich für fast zwei Jahre ans Bett fesselte. Doch bis zuletzt pflegte sie regelmäßig Kontakte zu Weggefährten in Hermeskeil, darunter viele ehemalige Kolleginnen und Kollegen, solange dies ihre Krankheit noch erlaubte. Nun ist Helene Scherf, deren Name in Hermeskeil für immer mit der Hauptschule verbunden bleiben wird, im Alter von 88 Jahren in einem Pflegeheim in Trier verstorben. Sie ruhe in Frieden.