Zum Test der geplanten neuen Verkehrsführung in der St. Josefstraße in Hermeskeil möchte ich folgende Anmerkungen machen:
Zurzeit wird eine neue Verkehrsführung in der St. Josefstraße getestet - allerdings ohne die wirkliche Verkehrsbelastung der Straße abzubilden. Dieser Versuch ist aus folgenden Gründen nicht aussagekräftig: Nach derzeitigem Planungsstand werden zukünftig in der Spitzenauslastung 15 Busse in einer Stunde die Bushaltestellen anfahren. Während der aktuellen Testphase hält lediglich ein Bus in Längsrichtung und nicht in der so genannten „Sägezahnaufstellung“, also leicht schräg in den Buchten. Der Test lässt also keinerlei Erkenntnisse zu, wie die Verkehrsabläufe beim Halten von Bussen an allen Haltestellen ist.
Fragezeichen hinterlässt auch die Planung in Bezug auf den Radverkehr entlang der Bushaltestellen. Ein gefahrloses Vorbeifahren der Radfahrer an den Bussen ist nicht möglich. Der Abstand zwischen dem Bus in der Umweltspur und der PKW-Fahrspur beträgt nur 80 cm. Diese Breite ist viel zu schmal, um sicher zwischen geparktem Bus und PKW-Fahrspur fahren zu können. Zur Veranschaulichung: Der Lenker eines Mountainbikes ist etwa 70 cm breit. Radfahrer müssen also zwangsläufig auf die PKW-Fahrspur ausweichen. Beim Spurwechsel sind Unfälle vorprogrammiert.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Fußgängerampel unterhalb der Donatus-Apotheke in Richtung altem Postgebäude/Trierer Straße. Dies ist für Fahrradfahrer und Fußgänger der einzige sichere Überweg. Diese Ampel soll auch nach der neuen Planung an Ort und Stelle verbleiben. Führen wir uns vor Augen, wie die Situation dort aktuell ist: Steht zum Beispiel auf Seiten der Donatus-Apotheke eine Person neben dem Ampelmast, ist ein Durch- bzw. Vorbeikommen einer anderen Person kaum möglich. Für Radfahrer oder Rollstuhlfahrer ist es sicherlich unmöglich, ohne dass andere Personen zur Seite gehen. Eine so genannte Aufstellungsfläche von mindestens 2,70 m ist nicht gegeben. Warum wird diese Ampel in der Neuplanung nicht weiter in Richtung des neu gestalteten Donatusplatzes verlegt, um mehr Platz für die Wartenden zu schaffen?
Vielleicht betrifft es nur wenige, aber: Beim Verkehrstest wird nicht zugelassen, dass Radfahrer in die Josef-Krebs-Straße zum Gymnasium abbiegen können. Warum nicht? Meiner Einschätzung nach ist eine Umsetzung der jetzigen Planung ohne die Berücksichtigung der oben genannten Punkte fahrlässig. Mögliche Verbesserungschancen werden nicht in Betracht gezogen.