„Der Bau von zusätzlichen Windrädern durch die Firma Jade klinge in den Ohren derer, welche die Hochwaldlandschaft schätzen, wie eine Verhöhnung“, argumentiert die IG in ihrer Pressemitteilung in sehr provokanter Weise. Ich empfehle den Mitgliedern dieser IG, eine Wanderung über den Schöpfungspfad bei Muhl zu unternehmen. Nachdem man eine kleine Anhöhe überwunden hat, gelangt man zu einem Panoramaweg, auf dem man eigentlich einen wunderschönen Ausblick ins Tal genießen könnte, wären da nicht die vielen abgestorbenen Bäume. Es ist ein Bild des Jammers, das einen nur traurig werden lässt, wenn man sieht, wie durch Menschenhand Umwelt zerstört wurde. Schuld für dieses Waldsterben und die Zerstörung der Umwelt - und das wissen auch wohl die Mitglieder der IG „Rettet den Hochwald“ - sind die Folgen des fortschreitenden zerstörerischen Klimawandels. Um den Hochwald zu retten, bedarf es u.a. eines massiven Ausbaus von regenerativen Energieträgern und dazu gehören auch Windkraftanlagen. Denn Windräder verursachen keine schädlichen CO2-Emissionen oder Smog und Treibhausgase. Windenergie belastet die Luft nicht wie etwa Kraftwerke, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas angewiesen sind. Windkraftanlagen schützen das Klima langfristig. Bereits eine Anlage mit einer Leistung von etwa 1,5 Megawatt (MW), vermeidet über eine Betriebsdauer von 20 Jahren etwas über 60.000 Tonnen CO2-Emmissionen. Bei einer Generatorenleistung zwischen 4 und 5 MW sind es sogar etwa 200.000 Tonnen.
Der Klimawandel hat nicht nur das Waldsterben verursacht, sondern auch zu weltweiten verheerenden Katastrophen - auch in Deutschland - geführt. Die schrecklichen Bilder der Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal mit vielen Toten haben wir alle noch vor Augen. Dazu kommt der Ukraine-Krieg, der die Strom- und Heizkosten exorbitant nach oben getrieben hat. Viele Menschen in Deutschland, die sowieso über ein geringes Einkommen verfügen, wissen teilweise nicht, wie sie ihre Strom- und Heizkosten bezahlen sollen. Auch die Verbesserung der Einnahmesituation einer Kommune durch Pachteinnahmen und möglichen genossenschaftlichen Beteiligungen ist nicht von der Hand zu weisen. Diese durch Windkraftanlagen generierten Gelder bräuchte man dringend, um KiTa’s, Sportanlagen, Spielplätze oder notwendige Infrastruktur für die Bürger der Stadt und den Ortsgemeinden der VG herzustellen oder zu erhalten. Der Widerstand gegen den Bau von weiteren Windräder richtet sich gegen die Menschen, die sich Sorgen machen um die negativen Auswirkungen des Klimawandels, ihrer Lebensverhältnisse und die Zukunft ihrer Kinder. Wenn sich die Mitglieder der IG „Rettet den Hochwald“ diese Fakten zu Herzen nehmen, dann sollten sie zur Erkenntnis kommen, dass man die Welt und den Hochwald nur retten kann, wenn man den Bau von Windrädern forciert und damit den Klimaschutz und die Energiewende vorantreibt.
Volker König