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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 16/2023
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Geballte Stimmkraft in der Hochwaldhalle

12 Tenors begeistern ca. 400 Fans mit fulminantem Programm

Tolle Stimmen, wirkungsvolle gut gesetzte Performance und rasanter Wechsel zwischen Klassik und Pop, laut und leise und die aktive Einbindung des Publikums in das Programm waren am Donnerstagabend vergangener Woche das Erfolgsrezept der Showtruppe aus 12 Tenören, verstärkt durch Schlagzeug und Keyboards.

Nach Januar 2015 gastierte die international besetzte und agierende Gruppe zum zweiten Mal in der Hochwaldhalle. Ensembles, die nur aus Tenören bestehen, sind nicht jedermanns Sache. Aber so vielfältig wie die Musik nun einmal ist, hat auch diese Art der Darbietung ihre Fangemeinde.

Den Opener bildete der Klassiker „We are the world“ von Michael-Jackson und Lionel Richie, bei dem die Solisten der Reihe nach durchwechselten. Tenor Alexander Herzog aus Nürnberg, der auch größten Teils die Moderation übernahm, versprach einen „musikalischen Gemüseladen“, bei dem keine Musikstilrichtung verschont bleibt und man nur auf Volksmusik verzichtet hätte. Mehrere der Akteure aus Kolumbien, England, Ungarn, Wales, Schottland, Italien und Deutschland haben mindestens ein Standbein in der Musical-Szene. Wen wundert es also, dass die zwölf jungen Männer nicht nur ausgezeichneten Gesang präsentierten, sondern auch spektakulären Tanz und gute choreografische Gestaltung auf die Bühne legten. Da viel es fast nicht auf, dass einer der Sänger, gehandikapt durch einen Hexenschuss, bei den mit Tanzeinlagen versehenen Stücken auf der Bühne fehlte. Dank des schauspielerischen Talents zog Alexander Herzog von charmant plaudernd bis reißerisch aufpeitschend alle Register mit dem einen Ziel: das Publikum mit ihrer mitreißenden Leidenschaft für Musik anzustecken. Das war dann auch schnell zu infizieren. Manche aus der Fangemeinde ließen sich beim „Let´s twist again oder dem Rock´n roll-Medley auch nicht lange auffordern mitzutanzen. Von ernsthaften klassischen Arien, über italienische Volkslieder, Schlager und Pop-Hymnen wie "Music", bis hin zu den arrangierten und choreografierten Beatles- und Udo Jürgens-Medleys sprang das Programm wie ein Gummiball durch die Musikstilrichtungen und wechselten die leisen und „fetzigen“ Vorträge in rasantem Tempo.

Leider war die Beschallung nicht optimal auf die Halle und die Solisten abgestimmt. So erzeugten die nur auf der Bühne positionierten Lautsprecher für die ersten Reihen eine teils schmerzhafte Lautstärke. Die Zwischenschaltung weiterer Lautsprecher in der Mitte des Raumes hätte da für mehr Ausgleich sorgen können. Außerdem gingen bei manchen Stücken wegen unzureichender Aussteuerung die Solisten in den „Begleitstimmen“ fast unter. Schade! Trotzdem gab es tosenden Applaus und „Standing Ovations“ für zwei Stunden Musik und Show der Spitzenklasse.

Natürlich gingen die Akteure nicht ohne Zugaben von der Bühne. Als Lohn für die Begeisterung des Publikums gab es noch den „Looking In Your Big Brown Eyes“ von Bob Marley mit Showeinlage der Solisten bevor sich die zwölf Sänger mit den Liedern „Guten Abend Gut´ Nacht und „Time to say Goodbye“, letzteres bekannt geworden durch den Sänger Andrea Bocelli, endgültig von der Bühne verabschiedeten

Die zwölf Sänger begeisterten nicht nur optisch und musikalisch, sondern vor allem durch ihre mitreißende Energie auf der Bühne. Begleitet von einer international agierenden Live-Band bewiesen die stimmgewaltigen Ausnahmesänger, dass kein Genre vor Ihnen sicher ist und kein Publikum ihrem Charme widerstehen kann. Die aufwendig inszenierte Lichtshow setzte ein weiteres Ausrufezeichen hinter eine in dieser Form einmalige Produktion. (BäR)