Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 16/2025
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Ostern

Die Bedeutung des höchsten christlichen Festes

von Hans Georg Rosar

Mit der Fastenzeit beginnt die österliche Bußzeit, aber das Fest Ostern beginnt eigentlich an Palmsonntag, denn dann fängt für die Christen in aller Welt die wichtigste Woche des Jahres an. In unzähligen Festen, Feiern, Umzügen und Gottesdiensten begehen sie entweder fröhlich oder auch nachdenklich die grundlegenden Ereignisse und Inhalte ihres Glaubens. Dabei erinnern sie sich an die dramatischen letzten irdischen Lebenstage von Jesus aus Nazareth (zwischen dem See Genesareth und dem Mittelmeer in Israel gelegen). Am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, feiern die Christen den Einzug von Jesus in Jerusalem. Er wird dort von den Bewohnern mit Palmzweigen und Huldigungsrufen begeistert begrüßt, obwohl der auf einem jungen Esel reitende Jesus alles andere als eine herrschaftliche Person darstellt. Dieser Vorgang ist die Erfüllung einer alten Weissagung nach der Jesus, der göttliche Erlöser, so in Jerusalem einziehen soll. Am Gründonnerstag, die Gegner von Jesus haben dafür gesorgt, dass sein Aufenthalt in Jerusalem gefährlich, ja lebensbedrohlich geworden ist, feiert Jesus mit seinen Jüngern zum letzten Mal ein rituelles Abendessen. Das war so Brauch bei den frommen Juden vor ihrem Passafest, ein Fest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Während des Abendmahls nimmt Jesus angesichts seines bevorstehenden Todes von seinen Jüngern Abschied. Einer aus der Jüngerschaft, Judas Ischariot, wird in dieser Nacht Jesus verraten. Aus diesem Essen am Abend entsteht später die Feier des heiligen Abendmahls bzw. der heiligen Eucharistie, die zur Mitte des christlichen Gottesdienstes werden. Am Karfreitag geschieht für die Jünger - und auch bis heute für alle Christen – das Unfassbare: Jesus - verhaftet, misshandelt, mit ihm Spott getrieben und mit dem Kreuzestod grausam hingerichtet.

Jesus, das war und ist für die Jünger wie auch heute noch für die ganze Christenheit der Gesandte Gottvaters, ja selbst Gott und auch der Sohn Gottes. Dass niedere Intrigen und Machenschaften der Menschen so mit Gott umgehen – und dass Gott dies zulässt, stürzt alle in tiefe Glaubenszweifel. Das Ende der Jesusbewegung sehen sie gekommen, das Wirken des menschenfreundichen Gottes, der Jesus verkörperte, als Irrtum entlarvt.

Das Wunderbare an Ostern – Jesus lebt

Am Ostermorgen geschieht das Unfassbare, das Wunderbare. Alle Zweifel, alle Ängste, alle Enttäuschungen und Hoffnungslosigkeiten der Jüngerschaft werden an diesem Morgen beseitigt und hinweggefegt. Immer mehr Jünger, Männer und Frauen erzählen von Begegnungen und Erscheinungen die sie mit dem Meister, wie sie Jesus auch nennen, gehabt haben. So wird die Gewissheit geboren, dass Jesus lebt und wirkt. Die Botschaft Jesu hat nun schon über 2000 Jahre Bestand und sie wird für alle Zeiten gültig bleiben. Und Christen wissen und glauben, dass durch Jesu Tod und Auferstehung der Tod endgültig überwunden wurde. Für Christen hat mit Ostern ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Menschheit begonnen: Ostern – Frohe Ostern.

Literatur: 365 Mal Gottes Wort, 2012 Stiftung Haus der action, 365 Frankfurt/Main, Feste und Bräuche im Jahreskreis, Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg, 1985