Außen- und Innenansicht der geplanten KiTa in Beuren
Schwerpunkt der Sitzung des Kindergartenzweckverbandes Beuren, zu der am vergangenen Dienstag deren Vorsitzende Petra Adams-Philippi eingeladen hatte, stand ganz im Zeichen der Auslobung des Architektur-Wettbewerbs zur Planung der Erweiterung des Beurener Kindergartens. Hannes Freising, Architekt aus Trier, der bei dem Planungswettbewerb als Fachpreisrichter eingesetzt war, ließ vor den Mitgliedern des Zweckverbandes die Gründe für die eindeutige Entscheidung zu Gunsten eines Aachener Architekturbüros mit seinen Erläuterungen Revue passieren.
Für die Planung der Erweiterung der Kindertagesstätte „St Wendalinus“, die an der Hauptstraße von Beuren liegt, wurde ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Als eindeutiger Sieger aus diesem Wettbewerb bei dem zehn Entwürfe eingereicht wurden, ging das Architekturbüro Pfeiffer/Volland/Michels (pvma) hervor. Die Entscheidung zu Gunsten des Planungsentwurfes des Aachener Architektenbüros, wurde von einem Preisgericht, das aus drei Fachpreisrichtern mit Stellvertreter, zwei Sachpreisrichtern (Bürgermeister/in der Ortsgemeinde Beuren und Geisfeld) und vier Stellvertretern (Ortsbürgermeister/in der Ortsgemeinden Bescheid, Rascheid, Naurath/Wald und Hinzert-Pölert) sowie vier Sachverständigen, unter ihnen Daniela Pitro vom Bauamt der VG Hermeskeil besteht, einstimmig gefällt. Für die Teilnahme der Öffentlichkeit hatte die Vorsitzende der Verbandsversammlung, Petra Adams-Philippi, etliche Stühle aufstellen lassen. Die Sitzgelegenheiten blieben allerdings überraschender und unverständlicher Weise unbesetzt.
Ein Wettbewerb dieser Art regt Unternehmergeist und Effizienz an. In Fachkreisen werden solche Wettbewerbe als Königsweg der Architektur bezeichnet. Sie werden veranstaltet, wenn für eine anstehendes Bauvorhaben der beste Entwurf hinsichtlich der Funktionalität, der städtebaulichen, architektonischen, ökonomischen und ökologischen Qualität, der technischen Funktionalität sowie auch der Ästhetik gefunden werden sollen. Der Trierer Architekt Hannes Freising, der bei dem Wettbewerb als stellvertretender Fachpreisrichter eingesetzt ist, lobte die Mitgliederversammlung für die Entscheidung einen Architekturwettbewerb für das Bauvorhaben auszuloben.
Was spricht für den Sieger des Wettbewerbs?
Freising betonte in seinen Ausführungen, dass es schwieriger sei eine einzige planerische Arbeit zu beurteilen und zu einer Entscheidung zu kommen, als wenn eine Differenzierung durch mehrere Arbeiten vorgenommen werden könne. Nach einer Informationsveranstaltung der Jury ohne Bewertung und der der darauffolgenden Diskussionsrunde, war die Beurteilung über die Reihenfolge der eingereichten Entwürfe relativ schnell klar. Gefragt nach den Gründen, die zu der eindeutigen Entscheidung zu Gunsten des Aachener Architekturbüros geführt hatten, führte Freising aus, dass die Planungsentwürfe das Gros der Vorgaben der Wettbewerbsauslobung erfüllt habe. Dazu gehört die Forderung, dass sich die Kindertagesstätte in die Hauptstraße in Beuren gut einfügt und auch das bauliche Umfeld bereichert. Die sehr ambitionierte Arbeit orientiert sich - passend zur ländlichen Umgebung - am Motiv einer Kinderscheune. Das Gebäude, das als eingeschossiger Längsbau mit Satteldach geplant ist, fügt sich zwischen Bestand und der Nachbarbebauung günstig in den Freiraum ein. So lobte der Geisfelder Ortsbürgermeister Theo Palm die Planung als äußerst geglückt, da sie der ortstypischen landwirtschaftlichen Prägung des Hochwaldes Rechnung trage. Freising betonte, dass der Planentwurf die Möglichkeit der Erweiterbarkeit berücksichtige. Auch die innere Organisation sei äußerst gelungen, so der Trierer Architekt weiter. Als Beispiele nannte er dafür die zentral gelegene Ausgabestelle für die Verpflegung der Kinder, die klare Wegeführung sowie auch die optimale Übersichtlichkeit im Inneren des Gebäudekomplexes. Die räumliche Nähe von Eingangsbereich, Küche und die rückwärtige Möglichkeit der Anlieferung und Entsorgung sind eine funktional gute Lösung. Begrüßt wird auch das Angebot kleiner Rückzugsorte in zweiter Ebene der Gruppenräume. Überhaupt sei die Erschließungsfläche bestens organisiert, altes und neues Gebäude passen einfach zusammen. Auch die Bauweise in Form der Holzkonstruktion, mit wenig CO2 Emissionen, erfülle die Forderung nach Nachhaltigkeit und läßt eine hohe ökologische Qualität erwarten. Dann wird der Architekt beinahe pathetisch, als er behauptet, die äußerst detaillierte Ausarbeitung des Siegerentwurfs könne mit dem Attribut „liebevoll“ bedacht werden. Ein großer Vorteil der Planung besteht auch darin, dass während der Bauarbeiten die KiTa weiterbetrieben werden kann, so hätten andere Bewerber am Wettbewerb einen Eingriff in den Bestandbau vorgenommen. Insgesamt betragen die Planungskosten rund 275.000 Euro. Das Bauvorhaben hat insgesamt ein Auftragsvolumen von etwa 2,5 Millionen Euro. „Jetzt gehts los“, ist ein Song der Kölner Kultband „Die Höhner“ und tatsächlich wurde für die Betreuung der weiteren Vergabeverfahren „Tragwerksplanung“ und „ technischer Gebäudeausstattung“ für den Betrag von 7.800 Euro ein Mainzer Büro beauftragt. (Kö)