Testphase zur Verkehrsplanung ist beendet

Neue Erkenntnisse zur „Umweltspur“ Hermeskeil

Am Samstag, den 20. April, endete die Testphase „Umweltspur“ in Hermeskeil. Damit wollte die Stadt herausfinden, wie sich die geplanten Änderungen, die mit der Umgestaltung rund um den Donatusplatz einhergehen, auf den Verkehr auswirken. Dabei gab es viele Rückmeldungen, die die Stadt erhalten hat und die nun in der neuen Verkehrsplanung berücksichtigt werden sollen.

Nach Auskunft von René Treitz, dem ersten Beigeordneten der Stadt, gab es Rücksprache mit den Anwohnenden, dem Ordnungsamt und dem LBM. Auch er selbst habe sich die Situation zu verschiedenen Zeiten angeschaut. Vorneweg müsse festgehalten werden, dass der Test nur ein Fahrtest für die Autos war, da die Busse nicht daran teilnehmen konnten und weiter die linke Fahrbahn nutzten, um auf den Donatusplatz zu fahren. „Das hat den Verkehr in der Testphase natürlich zusätzlich gestaut“, gibt Treitz zu, „aber nach dem Umbau werden diese ja dann auf der Umweltspur fahren, da die Haltestellen dann auch rechts angeordnet sind.“

Eine wichtige Erkenntnis betrifft nun insbesondere die erste Ampel in der St. Josef Straße. Wird diese von den Schülerinnen und Schülern mehrfach genutzt und sie schaltet auf Rot, dann gibt es schnell einen Rückstau bis zur Einfahrt zum Norma-Markt und darüber hinaus. Dies passiere zwar auch bei zwei nutzbaren Spuren für den Autoverkehr, aber nicht so massiv, erklärte Treitz. Nun wächst die Überlegung, dass diese Ampel in Zukunft ganz wegfallen solle. „Wenn die Busse nicht mehr auf dem Dontusplatz sondern rechts neben der Straße halten gibt es auch weniger Fußgänger, die die Straße dort überqueren“, stellt Treitz fest.

Aufgefallen sei natürlich auch die Situation bei der Einfahrt zum Norma-Parkplatz. Hier hätten viele Kunden Rückmeldung gegeben, dass sie dort lange warten mussten. Das Ein- und Ausfahren sei dort insgesamt schwierig gewesen, weil die Autos durch das Rechtsfahrgebot „kreuzen“ müssten. Dies würde definitiv geändert, erläutert Treitz. Man werden dann eine „englische Variante“ für den Verkehr einführen, d. h. man wird dann auf der linken Seite auf den Parkplatz einfahren und links auch wieder rausfahren können.

Auf dem Prüfstand stehe auch die Planung, die Josef-Krebs-Straße bergauf als Einbahnstraße festzulegen. Dies war aus Sicherheitsgründen so angedacht. Es gebe aber auch Stimmen, die Straße in beide Richtungen offen zu halten und abzuwarten, ob es Probleme gebe. Gerade für die Anlieger bedeute die Einbahnstraße doch einen großen Umweg, weshalb man sich die Situation erst noch genauer anschauen will. Ebenso will man die geplant Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer noch nicht gleich umsetzen. „Eigentlich ist es zu den Stoßzeiten gar nicht möglich schneller zu fahren. Den Verkehrsfluss mit Limit abzubremsen, wenn ein schnelleres Tempo gefahrlos möglich wäre, macht nicht unbedingt Sinn“, erläutert Treitz.

Verbessern möchte die Stadt aber in jedem Fall die Situation an der zweiten Ampel Richtung Trierer Straße. Links vor der Donatus–Apotheke haben wartende Fußgänger wenig Platz, so die Kritik. Dem will man im Zuge des Umbaus entgegenwirken, indem man den breiteren Bürgersteig auf der anderen Seite schmaler gestaltet und dann den vor der Apotheke verbreitert.

Für Radfahrer zeigt sich, dass die Nutzung der Umweltspur zur verkehrsreichen Zeiten nicht ideal ist. Die Umweltspur ist per Definition reserviert für Busse, Radfahrer, Elektroautos und Taxis. Somit stehe sie für Radfahrer automatisch zur Verfügung, sei aber kein muss. Man könne sie aber gefahrlos zu Zeiten mit weniger Verkehr gut nutzen.

Treitz ist mit dem Ergebnis des Tests zufrieden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen könne man bereits im Vorfeld größere Hindernisse aus dem Weg räumen, und da es keine baulichen Änderungen beträfe, könnten zusätzliche Ideen zu jeder Zeit weiter einfließen. Im Mai wird der Stadtrat nun die ersten Aufträge zum Umbau am Donatusplatz erteilen, die geplante Umweltspur wird dann ab Herbst eingerichtet. (SuBi)