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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 17/2025
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Der „Weiße Sonntag“ - ein bedeutender Tag im christlichen Festkalender

Mehr als 100 Erstkommunionkinder in der Großpfarrei

Der Weiße Sonntag ist früher wie heute ein großer Festtag für die katholische Bevölkerung. Am kommenden Sonntag werden in der Pfarrgemeinde St. Franziskus Im Hochwald 112 Mädchen und Jungen das Sakrament der Ersten Heiligen Kommunion empfangen.

Die Tradition hat den ersten Sonntag nach Ostern als den sogenannten „Weißen Sonntag“ etabliert. Hier gehen die Mädchen und Jungen zumeist in der dritten Grundschulklasse zum ersten Mal zum „Tisch des Herrn“. Vor ungefähr hundert Jahren gingen die Kinder häufig erst mit elf oder zwölf Jahren „Zur Speis“, wie der Empfang der heiligen Kommunion auch oft im Volksmund genannt wird. Während sich früher nahezu der gesamte Ort auf dem Kirchplatz versammelte, um in festlicher Erwartung die Erstkommunikanten gemeinsam mit ihren Eltern und Paten in die Kirche zu geleiten, oftmals musikalisch begleitet vom Musikverein, ist der Tag der Erstkommunion heute zu einem reinen Familienfest geworden. Zumeist gehen die Kommunionkinder in Begleitung der nächsten Familienangehörigen, zumindest mit ihren Eltern und Paten, zum Gottesdienst. Auch heute werden von den Jungen oft noch dunkelblaue Anzüge getragen, bei den Mädchen erfreuen sich nach wie vor weiße bodenlange Kleider großer Beliebtheit. Der festliche Gottesdienst hat im Laufe der Zeit eine etwas kindgemäßere Form angenommen.

Die traditionellen Geschenke der Paten an die Kinder waren früher für Jungen eine Uhr und für Mädchen eine Goldkette mit Kreuzanhänger. Heute hat sich das gewandelt. Es werden Geldbeträge und höherwertige Gegenstände wie z.B. Fahrräder u.a. geschenkt. Früher hatte das Fest einen bescheideneren Rahmen, heute wird es teilweise sehr aufwändig gefeiert, je nach dem Geschmack und Finanzkraft der Betroffenen.

Der Name „Weißer Sonntag“ kommt zum einem von der Farbe der weißen Kleider, Schleier, Kerzen und Blumen der Kommunionkinder, die die Unschuld und Reinheit Christi und derer, die erstmals die Kommunion empfangen, versinnbildlichen. Zum andern erinnert die weiße Farbe an den alten Brauch der urchristlichen Gemeinde, als die Erwachsenen zur Taufe in weißen Kleidern zum Osteramt in die Kirche kamen. Die in der Osternacht getauften Christen, früher nur Erwachsene, trugen während der gesamten Woche nach Ostern ihre weißen Taufkleider. Am Weißen Sonntag legten sie diese wieder ab. Dieser Umstand dürfte auch dem ersten Sonntag nach Ostern seinen Namen gegeben haben. (Alte Bräuche rund um den Tag der Erstkommunion, dpa, TV Nr. 77, 03.04.97).

So ist der weiße Sonntag nach wie vor ein wichtiges Familienfest und ein ganz bedeutender Tag im Lebens eines Kommunionkindes. (Quelle: Hans Georg Rosar, RuH Nr. 17/2009).