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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 17/2025
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Zuhause im Hochwald: Manfred Becker

Manfred Becker zeigt stolz Fotos aus 70 Jahren aktiver Mitgliedschaft in der Stadtkapelle Hermeskeil in seinem schönen Garten.

Musik begleitet ihn sein ganzes Leben

Manfred Becker feiert dieser Tage seinen 80. Geburtstag und 70 Jahre aktives Musizieren in der Stadtkapelle Hermeskeil. Mindestens zehn aktive Musiker aus seiner Familie haben über vier Generationen die 106jährige Geschichte der Stadtkapelle bereichert. Und allein auf 70 Jahr aktive Mitgliedschaft kann Manfred Becker zurückblicken. In dieser Zeit hat er viele Menschen kommen und gehen sehen.

Als 10jähriger hat Manfred Becker Trompete spielen von seinem Vater gelernt. Später wechselte er aufs Horn und spielt jetzt schon seit 50 Jahren Tenorhorn. „Ich mag die klassische Blaskapellenmusik“, gibt Manfred Becker unumwunden zu. Die neuen Stücke von Pop bis Swing sind komplexer und erfordern mehr Übung. Das sei für viele Ältere nicht mehr einfach umsetzbar. „Das Niveau hat sich verändert“, weiß der langjährige Musiker der Stadtkapelle Hermeskeil. Stolz zeigt er Fotos aus 70 Jahren Mitgliedschaft. Die Erlebnisse wie Ausflüge oder internationale Konzerte und Gastspiele haben ihn bis in die USA gebracht. „Früher hat es Wertungsspiele gegeben“, das seien Wettkämpfe für Blasmusikkapellen gewesen. Die Gemeinschaft mit den Musikern habe ihm immer Spaß gemacht. Gerade die musikalische Begleitung der Weihnachtsmette morgens um 6 Uhr war 10 Jahre lang ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadtkapelle. „Denn nach der frühen Arbeit hatten alle Musiker großen Durst“, verrät Manfred Becker augenzwinkernd.

Mit den verschiedenen Dirigenten, die Manfred Becker erlebt hat, seien immer auch neue Ideen gekommen. Stefan Barth, seit zirka zwei Jahren Dirigent der Stadtkapelle, bringt moderne Stücke zur Aufführung, die auch junge Leute interessiert. Wehmütig wird Manfred Becker, wenn er an die aus seiner Sicht Hochzeit der Stadtkapelle unter dem Dirigenten Alfred Bauer denkt. „Er war sehr streng.“ Mit ihm habe die Stadtkapelle überregionale Bedeutung erlangt und sei beispielsweise auch zum THW-Bundesmusikzug aufgestiegen. Stolz ist er auf seine musikalische Familie. Sein Sohn ist Profimusiker und leitet ein bundesweit bekanntes Jugendorchester und seine Tochter hat einen inklusiven Chor gegründet. „Sie hat eine soziale Ader“, meint Becker. Selbstverständlich haben seine Enkel zum runden Geburtstag ein Ständchen gespielt. Manfred Becker ist nicht nur für sein musikalisches Engagement in Hermeskeil bekannt. Seit etwa 15 Jahren unterstützt er aktiv die Hermeskeiler Tafel, in dem er mit anderen zusammen die Waren einsammelt, die Supermärkte nicht mehr verkaufen, um sie bedürftigen Familien weiterzugeben. Etwa 70 bis 80 Haushalte nehmen das rein ehrenamtlich organisierte Angebot wöchentlich in Anspruch. In der Flüchtlingshilfe hat sich Becker zusammen mit seiner Frau seit 2015 engagiert. Er hat Wohnungen gesucht, Einrichtungsgegenstände oder Fahrräder aufgetrieben. „Vielen syrischen Familien habe ich so geholfen.“ Es sei schön zu sehen, wie die Kinder heute groß werden und auf eigenen Beinen stehen.

Entspannung findet Becker beim Schwimmen im nahegelegenen Hermeskeiler Schwimmbad oder in seinem Garten. Und nicht missen möchte er sein Engagement für das Theater Trier. Hier organisiert er für das Abo Grün einen ganzen Bus Kulturbegeisterter aus Hermeskeil. „Solange ich kann, möchte ich weiter aktiv sein“, betont der rüstige Senior sein Anliegen für die nächsten Jahrzehnte. Wir wünschen ihm dabei gutes Gelingen. (TB)