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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 19/2025
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Wieder auf Anfang

Das Sägewerk Hermeskeil vor dem Brand im Juli 2022. Links am Bildrand das Holz-Zwischenlager, das neu geordnet und eingefasst werden soll. Die Gesamtfläche des Betriebs beläuft sich auf rund 60.000 Quadratmeter.

Wiederaufbauarbeiten am Hermeskeiler Sägewerk

Knapp drei Jahre nach dem verheerenden Brand tut sich auf dem Gelände des Hermeskeiler Sägewerks wieder was. Wo bis vor Kurzem noch die letzten Spuren des Feuers beseitigt wurden, soll schon bald eine zukunftsweisende Holzverarbeitungsanlage entstehen. Nach den aktuell laufenden Abrissarbeiten wird ab Juni der eigentliche Wiederaufbau beginnen – ein wichtiger Schritt für das Unternehmen, die Region und nicht zuletzt die 25 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze damit langfristig gesichert werden.

Das Großfeuer am 13. Juli 2022 hatte weite Teile des Sägewerks zerstört. Als Ursache identifizierten Ermittler ein überhitztes Maschinenteil. Knapp zwei Jahre später, am 12.09.2024, hatte der Betrieb die Baugenehmigung für den Wiederaufbau nach dem Brand erhalten.

Der nun anstehende Neubau wird das Werk nicht nur moderner machen, sondern auch sicherer – und damit die Weichen für die nächste Generation stellen. Neben einer Sprinkleranlage zu dem bestehenden Löschteich wird beispielsweise auch das ehemalige Holzlager durch eine spezielle Böschung mit Zaun gesichert. "Uns war besonders wichtig, mögliche Risiken von vornherein auszuschließen – gerade auch im Interesse des Anliegerverkehrs und vorbeigehender Kinder", betont Geschäftsführer Hasan Hadzipasic. Diese Maßnahmen gehen dabei bewusst über die behördlichen Vorgaben hinaus. Die neue Anlage soll künftig nur Kurzholz bis vier Meter Länge verarbeiten – was bedeutet, dass die bisherigen Langholztransporte durch den Ort der Vergangenheit angehören. Mit der geplanten Jahreskapazität von 120.000 bis 150.000 Festmetern dockt das Werk an die Produktionskapazität vor dem Brand an.

Wirtschaftliche Impulse mit Tradition

Der Wiederaufbau markiert einen Neustart für den traditionsreichen Standort, an dem die Firma H.A.S.E. seit 1994 Holzprodukte fertigte. Die millionenstarke Investition sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärkt auch die regionale Wertschöpfungskette. Bis die neuen Maschinen geliefert und installiert sind, werden wohl noch etwa zwei Jahre vergehen. Doch dann soll das Werk wieder in vollem Umfang produzieren.

Auswirkungen auf Palettenwerk

Die Auswirkungen des Brandes zeigten sich nicht nur in Hermeskeil, sondern auch im angeschlossenen Palettenwerk in Kirchberg. "Ohne unsere eigene Schnittholzproduktion in Hermeskeil konnten wir die gewohnt hohe Qualität nicht mehr garantieren", so Hadzipasic. Diese Erfahrung hat den Wiederaufbau maßgeblich beeinflusst. Die neue Anlage wird speziell darauf ausgelegt, wieder durchgängig hochwertiges Schnittholz herzustellen.

Vorsorge für die Zukunft

Wichtig für den Betrieb ist auch das Zwischenlager. Dieses ermöglicht, Holzvorräte für die Winter-Saison anzulegen, wenn wegen der schlechteren Witterung nur wenig Holz aus dem Wald herauskommt. Gleichzeitig kann bei besonderen Ereignissen leichter und schneller agiert werden. "Diese Flexibilität ist gerade in Zeiten von Klimawandel und Kalamitäten entscheidend", so Hadzipasic.

Das Zwischenlager, das sich unmittelbar auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befindet, soll neu eingefasst werden, sodass die Zufahrt – anders als vorher – nur über eine Seite erfolgen kann. Darüber hinaus soll das Lager über eine Art „Damm“ mit begrünter Böschung und Umzäunung sicherstellen, dass Holzpolter nicht wegrutschen können und der Bereich auch nicht mehr für (spielende) Kinder zugänglich ist. Hierzu finden mit den Genehmigungsbehörden noch entsprechende Gespräche statt. Die angrenzende Grünfläche bleibt von den Arbeiten unberührt. (LeWe)