Mit Dittmar Lauer (l.) und Karl-Heinz Kaub:(r.) vom Kulturgeschichtlichen Verein Hochwald besuchten Divana Simon Siega (3. v.l.), mit ihren Kindern und ihrem Lebensgefährten die Blasiusmühle, das Geburtshaus ihres nach Brasilien ausgewanderten Vorfahren.
Seit dem Jahr 2021 haben Renata Pertot und Ehemann Roberto de Oliviera die Stadt Hermeskeil mehrmals besucht – auf den Spuren ihrer Vorfahren. Frau Pertot hat Vorfahren aus Deuselbach und Neuhütten, die im Jahr 1845 nach Petrópolis – etwa 65 km nördlich von Rio de Janeiro – auswanderten.
Kurz vor Weihnachten stattete nun mit Divana Simon Siega, ihren Kindern Pedro und Giovanna und ihrem Lebensgefährten Nery Novello eine weitere brasilianische Familie der Geburtsstadt ihres in der heutigen Blasiusmühle geborenen Vorfahren einen Besuch ab. Matthias Simon war im Jahr 1828 mit seiner Familie in den Bundestaat Rio Grande do Sul ausgewandert – gemeinsam mit seiner Schwester Helena Simon, verheiratet mit Matthias Schuh, und der Familie Lorscheider, die sich dem Auswanderertreck angeschlossen hatte.
Auf Initiative von Renata Pertot haben der Clube de 29 de Junho und der Commisão Bicentenário Petrópolis eine Einladung zu den Feierlichkeiten 200 Jahre deutsche Einwanderung nach Brasilien in der Zeit vom 7. bis 15. Mai 2024 ausgesprochen in der Erwartung, dass eine Hermeskeiler Delegation an den offiziellen Feierlichkeiten teilnimmt. Bisher haben Stadtbürgermeisterin Lena Weber und der Vorsitzende des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald, Dittmar Lauer, die Teilnahme zugesagt.
Seitens des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald ist ein Buch mit dem Titel Brasilien ist ein weites Land... von etwa 100 Seiten in Arbeit, welches die Hermeskeiler Delegation als Gastgeschenk überreichen wird. Neben Grußworten und Prolog schildert der Autor Dittmar Lauer die Geschichte der Hochwaldregion, das Leben und Arbeiten im frühen 19. Jahrhundert und die Beweggründe für die Auswanderung nach zeitgenössischen Quellen, die Auswanderungen nach Brasilien 1828 und 1845 und hier speziell die Geschichte der Familien Simon, Schuh und Lorscheider aus Hermeskeil und die Geschichte der Familien Kling aus Deuselbach und Düpre aus Neuhütten.
Das vom Festkomitee von Petrópolis erstellte Programm sieht einen Besuch des Kaiserpalastes, des Stadtarchivs und eines Siedlungshauses in Petrópolis vor, außerdem ein Seminar über die Bedeutung von Frauen in kommunalpolitischen Entscheidungen und die Geschichte der Frauen in der deutschen Kolonisation, bei dem auch Stadtbürgermeisterin Lena Weber mitwirken wird.
Geplant sind auch eine offizielle Zeremonie mit dem Auftritt der Musikkapelle des Heeresbataillons Petrópolis, ein festliches Mittagsessen mit deutschen Familien sowie ein Treffen mit Rubens Bomtempo, dem Bürgermeister von Petrópolis und dem deutschen Konsul in Rio de Janeiro Dirk Augustin. Außerdem soll der Stadt Rio de Janeiro ein Besuch abgestattet werden mit Besichtigung der Christusstatue und des Strandes der Copacabana. Bei allen Programmpunkten wird die Hermeskeiler Delegation von Renata Pertot begleitet und betreut. Hotelzimmer können über Renata Pertot im Zentrum der Stadt Petrópolis gebucht werden.
Wer daran interessiert ist, an dieser Reise nach Brasilien teilzunehmen, sollte sich – möglichst bald – bei Dittmar Lauer (06589/621) oder der Stadtbürgermeisterin melden.