Das von der Ortsgruppe Morbach und der Gemeinde Morbach herausgegebene Heft „zur Hunsrücker Geschichte und Gegenwart“ beschränkt sich nicht auf den Raum Morbach, sondern blickt auch darüber hinaus, sogar „hinter den Wald“.
Gleich auf der Titelseite der HOTT 85 ist Maria Schell aus Hundheim mit ihren Hennen abgebildet. Für die Hühnerhalterin aus Hundheim sind diese Tiere zur denkbar besten Entspannungstherapie in ihrem Rentnerdasein geworden. Dafür bekommen sie hin und wieder Bananen als Dankeschön. Das Leben in dem schönen Dorf Allenbach macht ebenfalls glücklich, wie Julia Altmaier im Dorfporträt ihres Heimatortes schreibt. Sie erzählt, wie sie sich in das „gemalte Dorf mit Kirche in der Mitte“ verliebte, obwohl das angebotene Haus nicht bewohnbar und der riesige Garten verwildert war. Schon jetzt darf man auf die Fortsetzung gespannt sein. Diese zeigen den Weg zu einem wirklichen Hunsrücker Gartenparadies: Das ist ein naturnaher Garten, der für sie keine „Gartenarbeit“ ist, sondern das reinste Vergnügen. Trotz allem war früher das Leben im Hunsrück – gerade für die Kinder – nicht immer paradiesisch, wie Peter Schieber und Jürgen Kropp berichten. Da war nicht nur die wichtige Mitarbeit in der Heuernte, die ohne Maschineneinsatz stattfand, da waren auch die häuslichen und schulischen Erziehungsmethoden, die die Kinder auf die „Welt“ vorbereiten sollten. Sie bestanden gerade in der Volksschule aus allerlei heftigen körperlichen Strafen, aber auch in demütigendem Sitzen auf der „Eselsbank“. Dazu passt der autobiografische Jugendroman „Thoms Bericht“ von dem Bestseller-Autor Tilman Röhrig, der teilweise in Thalfang spielt. Röhrig erlebte dort einen brutal prügelnden Vater, der als Pfarrer die Reitpeitschen-Schläge mit Bibelsprüchen „garnierte“. In der Rubrik „Literaturtipp“ stellt Elmar Ittenbach das Buch und den vor 80 Jahren in Hennweiler bei Kirn geborenen Autor vor. Dies nennt er unter den „Fragen nach dem Leben“ als sein Berufsziel. Bei Gröber geht es um sog. „Arborglyphen“ (Baumritzungen) aus dem März 1945, die an ein Wald-Versteck von Deserteuren erinnern. Es ist für nur vier Euro in der Tourist-Information in Hermeskeil und in Thalfang erhältlich.