Industriebrand bei der Firma EUREC
Bei dem Einsatz im Industriegebiet waren rund 140 Einsatzkräfte beteiligt
15.000 liter Fassungsvermögen - so viel leistet der vom Kreis in Hermeskeil neu stationierte Auffangbehälter
Den Waldbrand unterhalb des Sägewerks hatten die alarmierten Feuerwehren schnell unter Kontrolle.
Doch nur ein Kleintransporter: Durch die starke Rauchentwicklung war zunächst nicht klar, was brennt.
Absicherung einer Gefahrenstelle zwischen Hermeskeil und Nonnweiler in der Nacht zu Montag
Eine Woche, die alles bot: Übung, Großbrand, Waldbrand und Verkehrsunfall. Die Freiwillige Feuerwehr Hermeskeil blickt auf sieben außergewöhnliche Tage zurück, in denen sie die volle Bandbreite ihres Aufgabenspektrums meisterte. Vom routinierten Übungsabend bis zum nächtlichen Großeinsatz im Industriegebiet – die Kameradinnen und Kameraden bewiesen einmal mehr, wie unverzichtbar ihr Engagement ist.
Am Dienstagabend stand eigentlich eine Waldbrandübung auf dem Plan. Der Landkreis Trier-Saarburg hatte seinen Wechsellader mit einem Abrollbehälter Tank (10.000 Liter Fassungsvermögen) sowie einem 15.000-Liter-Auffangbehälter in Hermeskeil stationiert. Gemeinsam mit der Feuerwehr Damflos beschäftigten sich die Einsatzkräfte mit dem Thema Löschwasserlogistik und der Bekämpfung von Vegetationsbränden. Doch kaum war die Übung beendet, schlug die Realität zu: Um 22:52 Uhr ging die Meldung eines Industriebrands im Grafenwald ein.
Großeinsatz bei EUREC – 140 Kräfte im Einsatz
Bei der betroffenen Firma handelte es sich um einen Entsorgungsbetrieb für gefährliche und ungefährliche Abfälle. Ein Unterstand mit rund 40 Tonnen Gewerbemüll stand in Vollbrand. Die Feuerwehren Hermeskeil, Damflos und Reinsfeld rückten aus – allein Hermeskeil stellte 26 Einsatzkräfte. Bereits bei der Anfahrt bestätigte sich der Ernst der Lage: Eine gewaltige Rauchwolke und Feuerschein waren weithin sichtbar.
Die Einsatzleitung unter Wehrführer Daniel Bredel teilte das Gelände in zwei Abschnitte ein. Während Florian Kann (Wehrführer Hermeskeil) die Brandbekämpfung koordinierte, sicherte Christian Obst (Wehrführer Reinsfeld) mit seiner Einheit per Riegelstellung ein angrenzendes Holzhaus. Unterstützung kamen von den THWs Hermeskeil und Saarburg, der Drohneneinheit des Kreises, dem DRK Hochwald und Teilen der Technischen Einsatzleitung des Kreises mit Gerätewagen Atemschutz und der Komponente „Messen“.
Besonders kritisch: Die starke Rauchentwicklung, die Richtung Hermeskeil zog. Glück im Unglück: Der Wind drückte die Rauchwolke schließlich an der Stadt vorbei. Messungen ergaben keine Gefährdung für die Bevölkerung. App-Warnsysteme wie Katwarn, Nina und Mowas hatten die Bevölkerung entsprechend informiert. An dieser Stelle der dringende Appell, sich nicht einzig auf die Warnung via „Cell Broadcast“ zu verlassen und sich eine der Apps auf das Smartphone zu laden.
Ein weiterer Faktor bei diesem Großbrand war der Umgang mit dem kontaminierten Löschwasser. Die Firma verfügte glücklicherweise über ein eigenes Auffangsystem, das das belastete Wasser sammelte. Ein örtlicher Landwirt unterstützte die Feuerwehr tatkräftig, indem er das Wasser abpumpte und fachgerecht entsorgte.
Samstag: Waldbrand hinter dem Sägewerk
Nur wenige Tage später, am Samstagnachmittag, meldeten aufmerksame Bürger einen Waldbrand nahe des Sägewerks Auf Abert. Ein 50 Quadratmeter großes Totholzareal stand in Flammen. Die Feuerwehren Hermeskeil, Damflos und Reinsfeld konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Ursächlich dürfte das Verbrennen von Abfall in einer Blechtonne gewesen sein – bei der aktuellen Trockenheit und der ohnehin erhöhten Brandgefahr eine unentschuldbare Fahrlässigkeit. Glücklicherweise konnte Schlimmeres verhindert werden.
Brennender LKW und Verkehrsunfall
Am Sonntagmorgen erreichte die Leitstelle mehrere besorgte Anrufe über eine starke Rauchentwicklung am Sportplatz in Gusenburg. Aufgrund der ersten Meldungen ging man zunächst von einem brennenden LKW aus, weshalb neben den Feuerwehren Gusenburg und Grimburg vorsorglich auch Hermeskeil alarmiert wurde. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen vollständig ausgebrannten Kleintransporter handelte. Die Kameraden aus Gusenburg und Grimburg hatten das Feuer bereits eigenständig unter Kontrolle gebracht.
Doch die Hermeskeiler Einsatzkräfte sollten nicht zur Ruhe kommen: In der Nacht zu Montag wurde die Wehr zur Absicherung eines Verkehrsunfalls zwischen Hermeskeil und Nonnweiler gerufen. Ein Auto war von der Fahrbahn abgekommen, das Dach musste schonend abgetrennt werden. Die Straße war 1,5 Stunden voll gesperrt, bis der Verletzte ins Krankenhaus gebracht werden konnte.
In der bereits außergewöhnlich ereignisreichen Woche der Freiwilligen Feuerwehr Hermeskeil gab es am Montagabend noch einen weiteren Alarm: Die Wehr wurde aufgrund einer ausgelösten Brandmeldeanlage in der Jugendherberge Hermeskeil alarmiert. Glücklicherweise handelte es sich um einen Fehlalarm, sodass die Mannschaft schnell wieder abrücken konnte.
In dieser Woche war also von allem etwas dabei – Großbrand, Waldbrand und technische Hilfeleistung. Jede Situation wurde von den Einsatzkräften tadellos geregelt. Die Zusammenarbeit mit THW, DRK und überörtlichen Einheiten funktionierte reibungslos. Mit 46 Einsätzen in diesem Jahr (2024: 120) bleibt die Feuerwehr Hermeskeil hochausgelastet.
Mitmachen bei der Feuerwehr!
Die Freiwillige Feuerwehr Hermeskeil sucht Verstärkung! Mit aktuell 66 aktiven Mitgliedern ist die Wehr schon ganz gut aufgestellt – aber der Bedarf ist da. Besonders die Tagesalarmbereitschaft, für die derzeit 12 Kameradinnen und Kameraden zur Verfügung stehen, stellt eine Herausforderung dar. Ideal wären 66 ständig verfügbare Einsatzkräfte, um den vielfältigen Aufgaben jederzeit gerecht werden zu können.
Die Feuerwehr bietet Interessierten die Möglichkeit, eine sinnvolle Tätigkeit für die Gemeinschaft auszuüben, modernste Technik kennenzulernen und Teil eines starken Teams zu werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die notwendige Ausbildung wird umfassend vermittelt. Wer sich engagieren möchte, ist dienstags ab 19 Uhr auf der Feuerwache herzlich willkommen. Weitere Infos unter www.feuerwehr-hermeskeil.de. (LeWe)