Am vergangenen Donnerstag hatte der Grimburger Ortsbürgermeister Armand Seil zu einer Gemeinderatssitzung eingeladen. Schwerpunkt der Beratungen und Beschlussfassungen im Bürgerhaus waren die Einführung der wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge (WKB) sowie die Festsetzung der Brennholzpreise 2023/2024. Weiterhin wurde die Zustimmung zum Jahresunternehmervertrag für die Straßeninstandsetzungsarbeiten 2023-2024 der VG Hermeskeil beschlossen. Ein Vertreter der „AG Ortsgestaltung Grimburg“ stellte die Planung einer Traumschleife vor. Vertreter des FC Grimburg erläuterten den Ratsmitgliedern ein Konzept, um mit einem gebrauchten Kunstrasen den ramponierten Sportplatz zu sanieren.
Wie in anderen Ortsgemeinden auch bedarf es bei der Festsetzung der Brennholzpreise längerer Beratungen und auch Überzeugungsarbeit durch die Forstverwaltung. Förster Sebastian Küpper erläuterte, dass für das HH-Jahr 2023 insgesamt 130-150 Festmeter Brennholz (Eiche, Buche, Birke) für den Verkauf eingeschlagen werden. Ein Ratsmitglied hielt das für zu wenig und forderte, erheblich mehr Brennholz einzuschlagen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen.
Küpper verwies darauf, dass dies nicht möglich wäre. denn es gehe hier um das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft. „Man kann nicht mehr schlagen als nachwächst“, so der Vertreter des Forstamtes Hochwald. Außerdem könnten die Käufer zusätzlich Nadelholz als Brennholz erwerben. Ein höherer Einschlag hätte zur Folge, dass im Jahr darauf u.U. überhaupt kein Brennholz (Hartholz) zur Verfügung gestellt werden könne. Letzten Endes waren die Ratsmitglieder einsichtig und akzeptierten die Hiebmenge. Der Preis für Hartholz wurde auf 55,00 Euro und für Nadelholz auf 35,00 Euro festgelegt. Das Vergabeverfahren wird so geregelt, dass vom Revierförster eine Liste mit den Polter-Nummern und den dazugehörigen Festmetern erstellt wird, die dann von den Käufern im Wald Augenschein genommen werden können. Der Verkauf wird dann im Bürgerhaus per Losverfahren vorgenommen.
Durch die Änderung des Kommunalabgabengesetztes (KAG) am 05.05.2020 fordert der Gesetzgeber die flächendeckende Einführung der wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge (WKB) bis zum 01.01.2024. Bisher wurden die Straßenausbaubeiträge in der Ortsgemeinde Grimburg über das System der Einzelabrechnung erhoben. Grundsatz des WKB ist das Solidarprinzip bzw. die Solidargemeinschaft. Es zahlen alle Anlieger im Abrechnungsgebiet gleichermaßen. Die Fragen einiger Ratsmitglieder konnte Jan Kolling von der Verwaltung kompetent beantworten. Im Gegensatz zum Vorschlag der Verwaltung (30 %) wurde der Gemeindeanteil auf 35 % festgelegt.
Außerdem beschloss der Rat einstimmig den Jahresunternehmervertrag für die Straßeninstandsetzungsarbeiten an das Hermeskeiler Straßenbauunternehmen Breit zu vergeben. Die Ortsgemeinde hat mit der Sanierung und dem barrierefreien Umbau des Bürgerhauses begonnen. Im nächsten Schritt wurden verschiedene Firmen mit insgesamt 34.449,31 Euro für die Gewerke Malerarbeiten, Gerüstbauarbeiten und Natursteinarbeiten beauftragt.
Georg Herrig von der „AG Ortsgestaltung Grimburg“ stellte einen Traumschleifen-Weg rund um Grimburg mit einer Länge von ca. 8 Kilometer vor, der „Götter-, Ritter-, Hexenweg“ genannt werden soll. Start und Ziel des Wanderweges befinden sich am Bürgerhaus. Entlang des Weges kann der Wanderer touristische Sehenswürdigkeiten wie das Hexenmuseum besuchen. Der Weg wird am 16. Juni von einem Vertreter des Saar-Hunsrück-Steigs und der Leiterin der TI Hermeskeil begutachtet. An Kosten für Zertifizierung, Ausschilderung und Aufbau von zwei Ruhebänken bleiben etwa 3.000 Euro an der Gemeinde Grimburg hängen.
Der rote Tennenplatz des FC Grimburg befindet sich in einem desolaten Zustand. Teilweise tritt der Schotter aus dem Unterbau hervor, was erhebliche Verletzungsgefahren für die Spieler bedeuten kann. Die Kosten für den Neubau eines Kunstrasenplatzes liegen je nach Gegebenheiten zwischen 450.000 und 800.000 Euro und variieren je nach Größe des Platzes, Region, Bauweise und Produktqualität des Kunststoffrasens.
Nun gibt es inzwischen einen Markt für gebrauchte Kunstrasenplätze. Der FC Grimburg hat ein entsprechendes Angebot eingeholt, das bei etwa 120.000 Euro liegt. Bürgermeister Armand Seil wies allerdings darauf hin, dass der Verein seine Hausaufgaben insofern machen müsse, dass man die Mitgliedsbeiträge erhöht, um Zuschüsse zu erhalten. Die entsprechenden Förderanträge sollen mit Hilfe der Verbandsgemeinde gestellt werden. Finanzielle Mittel sollen auch generiert werden durch Patenschaften von Abschnitten im Bereich des Sportplatzes. Das kann durch Privatpersonen oder auch durch Sponsoring von Unternehmen bewerkstelligt werden.
Auch das Sportheim befindet sich teilweise in einem schlechten Zustand. Für das HH-Jahr 2023 hat man 7.500 € zum Abstellen der Mängel vorgesehen und der Rat hat jetzt schon beschlossen für den Haushalt 2024 dafür einen Betrag von 12.500 Euro einzustellen. (Kö)