Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 22/2023
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Glasfaser-Bauarbeiten gehen nicht voran

Ähnlich wie hier in der Dechant-Greff-Straße sah es letzte Woche noch an mehreren Stellen in der Stadt aus.

Unzufriedenheit bei Bürgern, Stadtvorstand und Verwaltung

Im Pressegespräch berichteten vorige Woche Stadtbürgermeisterin Lena Weber, der 1. Beigeordnete René Treitz und Andreas Schmitt, Leiter der Bauabteilung bei der Verbandsgemeinde, von vielfältigen Bürgerbeschwerden wegen Problemen bei der Schließung von Gräben, die von der UGG („Unsere grüne Glasfaser“) bzw. deren Partnern für die Verlegung von Leerrohren für Glasfaseranschlüsse aufgebrochen worden waren. „Ich habe mich über das Tempo massiv beschwert“, sagt Treitz. Von der UGG werde nur eine einzige Teerkolonne eingesetzt, die mit nur einem LKW arbeite.

Es bestehe der Eindruck, die Verwaltung habe das Problem nicht im Griff, ergänzt Schmitt. „Aber wir sind permanent dran, stoßen aber oft auf taube Ohren“, ergänzt er. Es sei halt eine private Baumaßnahme und man habe seitens der VG keine Handhabe, solange sie überhaupt arbeiteten. „Hier sind Geduld und Leidensfähigkeit gefragt“, meint die Stadtbürgermeisterin. Dabei gebe es zwischen Stadt und Verwaltung einerseits und der UGG auf der anderen Seite wöchentlich eine enge Abstimmung, was in den anderen Verbandsgemeinden so nicht üblich sei.

Wie René Treitz berichtet, liefert die rumänische Asphaltkolonne allerdings „echt gute Arbeit“ ab, worunter natürlich auch die Geschwindigkeit leide. Im Herbst letzten Jahres sei davon ausgegangen worden, dass die Arbeiten in diesem Sommer zum Abschluss kämen, doch es sei abzusehen, dass es länger dauern werde. Denn die Kolonne müsse sowohl in Hermeskeil als auch in Reinsfeld, Gusenburg und Grimburg arbeiten. Weil sich Siegfried Joram, Ortsbürgermeister von Gusenburg, wohl massiv bei der UGG beschwert habe, sei kürzlich die Kolonne „bei Nacht und Nebel“ in Hermeskeil abgezogen und in den Nachbarort verlegt worden.

Ein Problem ist, dass es sich überwiegend um kleinere Flächen handelt, die asphaltiert werden müssen. Wenn dann am Mittag die Asphaltmulde leer sei, fahre man nicht mehr zum neu Laden nach Saarburg, weil wegen der nachmittags sinkenden Temperatur der Asphalt am selben Tag nicht mehr komplett verarbeitet werden könne. Nicht zuletzt deshalb liegen derweil in der Stadt auch noch viele Aufbrüche mit grobem Schotter offen. „Mit einer Kolonne für die ganze Verbandsgemeinde sind die Arbeiten wohl bis zum Herbst nicht leistbar“, schließt Treitz.

Ärgerlich sei auch, dass es trotz aller Zusagen der UGG bis heute weder einen Bauzeitplan noch eine Hotline für Bürger gibt. Diese werden wohl noch lange auf einen Netzanschluss warten müssen, denn bisher sind überall nur Leerrohre und noch keine Glasfaserleitungen verlegt. Es fehlen auch noch viele Hausanschlüsse; wann die ersten Kunden ans Netz angeschlossen werden, ist noch völlig offen. Deshalb warnen Stadt und VG davor, Verträge mit dem bisherigen Netzbetreiber vorschnell selbst zu kündigen. Wer zu O2 wechseln wolle, solle die Kündigung diesem Anbieter überlassen. Zudem gebe es bei O2 keine Kundenbetreuung für Vorverträge, die Wechselwillige bereits geschlossen haben.

Man wünscht sich im Hochwald zum einen eine massive Verstärkung des Asphaltierungspersonals durch fachkundige Kräfte, zum anderen aber auch eine deutlich bessere Kommunikation seitens der UGG mit den Anwohnern, bevor in deren Straße die Bagger anrollen. „Die ist absolut mangelhaft und stark ausbaufähig“, sagt die Stadtbürgermeisterin. Auch über Aussagen dazu, wann die ersten Anschlüsse in Betrieb gehen können, würde man sich freuen. (WIL-)