Eine Nachricht, die man großschreiben muss, da sie sonst droht unterzugehen. Die Bäume in Deutschland leiden unter den Folgen der Klimakrise, Dürre und hohen Temperaturen, aber auch Parasiten und Pilze setzen unseren Wäldern zu. Die jährliche Waldzustandserhebung dokumentiert seit den 1980er- Jahren, wie sich der Wald unter den oben genannten Bedingungen verändert. Nicht betrachtet wird jedoch, vermutlich mit Absicht, das Waldsterben von unten. Ein menschengemachtes Problem, das in weiten Teilen Deutschlands den Wiederaufbau von Mischwäldern verhindert, denn weit überhöhte Schalenwildbestände wie Rehwild, Rotwild, Damwild, Muffelwild und Sikawild fressen die Baumkeimlinge überwiegend auf. Die Jagd spielt deshalb eine Schlüsselrolle beim Aufbau gemischter und artenreicher Wälder und wird in ihren negativen Auswirkungen für unsere Wälder völlig unterschätzt. Diese äußerst wichtige Problematik wird im Waldzustandsbericht leider oder bewusst völlig ausgeklammert. Sie muss zukünftig bei der Waldzustandserhebung unbedingt Berücksichtigung finden. Jagdscheininhaberinnen und Jagdscheininhaber haben es in der Hand. Sie müssen mit Leidenschaft und Fleiß jagen und damit aktiven Waldschutz betreiben, indem sie die Schalenwildbestände massiv reduzieren und der artenreichen Verjüngung unserer Wälder eine Chance geben. Leider findet die Wald-/ Wildthematik im Waldzustandsbericht keine Erwähnung. Dabei ist die Entmischung unserer Wälder durch überhöhte Schalenwildbestände ebenso dramatisch wie das Waldsterben selbst. Dringend notwendige jagdgesetzliche Reformen ( Bundesjagdgesetz und Landesjagdgesetz), die für waldverträgliche Schalenwildbestände sorgen sollen, scheitern. Egoistische und unseriöse Jagdinteressen stehen dem dringend notwendigen Waldumbau massiv entgegen. Ein ökologisches und ökonomisches Desaster, dass alleine die Jägerschaft und die Jagdförsterinnen und Jagdförster zu verantworten haben. Beispielbetriebe zeigen schon jetzt,dass eine zielgerichtete und konsequente Jagd naturnahe und widerstandsfähige Wälder schaffen kann. Schalenwildbestände werden dabei nicht ausgerottet wie es manchmal suggeriert wird, sondern dem dringend notwendigen Waldumbau und ihrem Lebensraum angepasst.
Jürgen Jacoby, Schulstraße 106, 54411 Hermeskeil