Auf der Tagesordnung zur 3. LAG-Sitzung am 14. Mai im neuen Nationalpark Tor „Keltenpark“ in Otzenhausen stand auch der geplante Dorfladen in Gusenburg. Die Initiatoren dieses Ladens haben einen Antrag auf Zuschuss gestellt und hoffen, entsprechend gefördert zu werden. Die zukünftigen Betreiber, Steffi Engler (sie betreibt bereits einen Friseursalon in Gusenburg) und Jens Lauer, wollen rd. 210.000 Euro investieren und hoffen auf einen Zuschuss von 40 Prozent. Das Besondere an dem Laden wird sein, dass dieser an sieben Tagen rund um die Uhr geöffnet sein wird.
In der 1.200 Einwohner zählenden Gemeinde Gusenburg möchte die DoLa GbR einen barrierefreien Dorfladen errichten. Gerade in kleineren Orten, so die Investoren, gibt es kaum noch Lebensmittelgeschäfte, einfach mal schnell in den kleinen Laden um die Ecke und ein Pfund Butter kaufen, das war früher auf dem Dorf ganz normal. Inzwischen sind diese sog. „Tante-Emma-Läden“ weitestgehend ausgestorben. Gerade für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ist das ein großes Problem. Ebenso für Berufstätige mit Kindern, die zu normalen Öffnungszeiten kaum Zeit finden, stressfrei einzukaufen. Mit diesem Vorhaben möchten die Projektträger diesen Trend in Gusenburg umkehren.
Auf einer Verkaufsfläche von ca. 60 qm sollen ca. 750 - 1.000 Produkte des täglichen Bedarfs in dem Dorfladen angeboten werden. Das Geschäft soll in Containerbauweise, modern und energieeffizient, errichtet werden. Zu der üblichen Einzelhandelsware wird jedoch auch ein Augenmerk auf das Angebot regionaler Waren liegen. So ist beabsichtigt, eine Kooperation mit der Regionalinitiative „Ebbes von Hei“ abzuschließen, um gezielt Produkte aus der Region anbieten zu können. Das sollen Wurst- und Fleischwaren Eier und Backwaren sein. Durch die breit angelegten Öffnungszeiten können so auch am Wochenende frische Produkte angeboten werden. Mittels einer Kundenkarte gelangen die Käufer jederzeit in das Geschäft und bezahlen die Waren an den elektronischen und bargeldlosen Selbstbedienungskassen, um Missbrauch vorzubeugen, ist der Laden videoüberwacht. Durch dieses neuartige Konzept kann der Laden auf die Beschäftigung von weiterem Personal verzichten, der notwendige personelle Aufwand wird durch die beiden Familien der Gesellschafter abgedeckt. Hierzu zählen auch Präsenszeiten in der Woche, um gerade älteren und eingeschränkten Personen das „neuartige Einkaufen“ näherzubringen. Natürlich können so auch weitere Serviceleistungen, wie das Anlegen von Kundenkarten und Erläuterungen zum Kassensystem vermittelt werden.
Der Bauantrag ist inzwischen gestellt, die Finanzierung ist über eine heimische Bank gesichert. Das Vorhaben soll im September abgeschlossen sein. Die LAG-Versammlung muss nun über den Antrag entscheiden, die Fördermittel kommen aus dem Fonds „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“, der auch für vitale ländliche Räume zuständig ist. Der Standort des Ladens wird an der Hauptstrasse neben dem Bouleplatz gegenüber dem Bistro „PiKasso“ sein. bb