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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 22/2025
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Transformation kreativ gedacht

Die jungen Kunstschaffenden mit ihren Projektleiterinnen Hannah Molter und Daniela Müller (hintere Reihe von rechts). Alle hoffen auf eine Wiederholung des Projekts.

Erfolgreicher Kunstworkshop mit Teens

Unter dem Motto „Kunst mit Teens“ verwandelte sich das Kulturkloster Hermeskeil am vergangenen Wochenende in eine lebendige Werkstatt junger Ideen. Die Künstlerinnen Hannah Molter und Daniela Müller luden Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren ein, sich kreativ mit dem Thema „Transformation“ auseinanderzusetzen.

An drei Tagen entstanden einzigartige skulpturale Werke, die am Sonntag in einer öffentlichen Vernissage präsentiert wurden. Familien, Freunde und Kunstinteressierte waren eingeladen, die Ausstellung zu besuchen und mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen. Rund 50 Gäste sind der Einladung am Sonntagnachmittag gefolgt.

Kunst als Spiegel der Zeit: Wie Jugendliche Veränderung erleben

Veränderungen begleiten uns ständig – sei es im persönlichen Umfeld, in der Gesellschaft oder auf globaler Ebene. Doch wie nehmen junge Menschen diese Prozesse wahr? Der Workshop bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Gedanken, Ängste und Visionen künstlerisch auszudrücken. „Ich war total überrascht und gerührt, wie tief und ernsthaft die Teenies über Transformation sprechen“, sagt Kunstlehrerin Hannah Molter. „Sie haben über Weltpolitik, Klimawandel und persönliche Erfahrungen diskutiert – es kamen tausende Ideen.“

Mit Materialien wie Draht, Gips, Pappe und Farben entstanden dreidimensionale Objekte, die mehr waren als bloße Kunstwerke: Sie wurden zu greifbaren Ausdrücken von Selbstwirksamkeit und kreativem Denken. „Künstlerische Angebote für Jugendliche sind rar – besonders abseits des Schulunterrichts“, betont Molter. „Hier konnten sie frei arbeiten, sich ausprobieren und erleben, wie ihre Gedanken Form annehmen.“

Von Leitern, Leuchttürmen und verbrannten Bäumen: Die Werke der Jugendlichen

Die entstandenen Kunstwerke zeigten eine beeindruckende Bandbreite an Interpretationen des Themas: So baute Jule einen Leuchturm, um den sich eine Welle schlängelt. Besonders gefiel ihr der Zusammenhalt in der Gruppe: „Es war schön, dass wir uns gegenseitig geholfen haben.“

Ole gestaltete ein Projekt mit zwei Leitern, welche das Schwanken zwischen „gut“ und „böse“ symbolisieren – mit der Möglichkeit, sich zu verändern. „Menschen können sich wandeln, je nachdem, welche ‚Leiter‘ sie erklimmen“, sagt er.

Paulina setzte den Klimawandel in einer eindrucksvollen Baumskulptur um: eine Seite üppig blühend, die andere verkohlt und abgestorben. „Am coolsten fand ich, dass wir so viele verschiedene Techniken ausprobieren durften.“

„Das wird nicht das letzte Mal sein“: Begeisterung bei allen Beteiligten

Die Stimmung während des Workshops war geprägt von Neugier, Experimentierfreude und gegenseitiger Unterstützung. „Die Kinder waren alle gut drauf und mit so viel Eifer dabei“, schwärmt Daniela Müller. „Ich bin tief beeindruckt von ihren Gedanken und Ideen.“ Die Künstlerinnen zeigten sich so begeistert, dass bereits über eine Fortsetzung des Projekts nachgedacht wird: „Ich glaube, das wird nicht das letzte Mal sein, dass wir so etwas anbieten“, verrät Müller.

Gefördert wurde der Workshop vom Mehrgenerationenhaus Johanneshaus Hermeskeil und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Die Organisatorinnen betonen, wie wichtig solche Angebote für junge Menschen sind: „Kunst ist ein wunderbares Mittel, um sich mit sich selbst und der Welt auseinanderzusetzen“, sagt Müller.

Ein Wochenende voller Inspiration – und ein Ausblick in die Zukunft

Die Vernissage am Sonntag bildete den krönenden Abschluss eines intensiven und bereichernden Workshops. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt von der Tiefe der künstlerischen Auseinandersetzung – und von der Leidenschaft, mit der die Jugendlichen ihre Werke präsentierten. Vielleicht war dieses Wochenende nicht nur ein kreatives Experiment, sondern auch der Startschuss für weitere Projekte, die junge Kunstschaffende in der Region fördern und sichtbar machen. Eine Bilderstrecke und ein kurzes Video zum Workshop finden in der meinOrt-App. Die App ist kostenfrei im Store erhältlich und funktioniert ohne Anmeldung. Die Kunstwerke können noch in den nächsten Tagen im Kulturkloster zu den üblichen Öffnungszeiten zwischen 14 und 17 Uhr bestaunt werden. (LeWe)