von Günter Dellwo
Vor 60 Jahren, am 10.06.1964 verstarb plötzlich, gerade mal 41 Jahre alt, der in den Gemeinden Grimburg und Gusenburg tätige Revierförster Rudolf Simon. Waldarbeiter die im Distrikt Bannholz-Mörschwald (mundartlich „Eschwald“) auf der Gemarkung Grimburg beschäftigt waren, verbrannten die dabei entstandenen Holzreste. Die enorme Rauchentwicklung sah Revierförster Rudolf Simon von seinem Wohnhaus in Gusenburg, Keller Straße 27. In der Annahme, dass dort der Wald in Flammen steht, eilte er zu der Brandstelle und verstarb hier an Herzversagen. An diesem Wirtschaftsweg zwischen Gusenburg und Grimburg errichtete man ihm zu Ehren einen Gedenkstein mit der Inschrift: „Zum Gedenken an den Revierförster Rudolf Simon, geb. am 06. Mai 1923, der in Erfüllung seines Dienstes am 10. Juni 1964 hier verstorben ist.“
Nach dem Tode mussten die Gemeinden erneut darüber entscheiden, ob fortan die Betreuung des mehr als 600 ha großen Waldbesitzes (Grimburg 417 ha. und Gusenburg 220 ha.) durch einen Revierförster im Staatsdienst oder im Gemeindedienst erfolgen sollte. Die Revierbeamtenstelle in Gusenburg hatte in den beiden letzten Jahrzehnten dreimal ihren Inhaber gewechselt. 1946 führte der Staat einen harten Eingriff in die Selbstverwaltungsrechte der Gemeinden aus und überführte alle Revierförster in den Staatsdienst. Der langjährige Revierförster Karl Eduard Icus-Rothe wurde 1947 zum Forsthaus Thiergarten versetzt. Nach Gusenburg folgte ihm Revierförster Hubert Rick. Erst das Landesforstgesetz 1950 räumte den Gemeinden die Möglichkeit ein, sich wieder für eine der beiden Revierbeförsterungsformen zu entscheiden. Am 15.11.1951 beschlossen die Gemeinden, wieder ihren eigenen Förster zu beschäftigen. Revierförster Rick wurde in den Dienst der Gemeinden übernommen, verstarb aber schon am 13.12.1952. Am 18.12.1952 wurde erneut die Stellenausschreibung beschlossen. Von 27. Bewerbern wurde am 04.03.1953 Rudolf Simon einstimmig als Revierförster gewählt. Das alte Forsthaus in der Ortslage eignete sich nicht mehr als Dienstwohnung. Simon baute sich in der Keller Straße ein eigenes Haus. Der Forstverband verkaufte das alte Forsthaus an die Ortsgemeinde Gusenburg.
Die bisherigen Förster im Forstverband Grimburg-Gusenburg
vor 1768 Barthen Johann, ein Förster aus kurfürstlicher Zeit
1771 – 1809 Osburg Michael, Jäger des Domküsters
1809 – 1826 dessen Sohn Osburg Matthias, Förster und Jäger
vor 1840 Harlfinger, Jakob, stammte aus Waldweiler
nach 1840 Schwarzenberg, Matthias, stammte aus Veit-Cochem
1877 – 1917 Jun. Joh. Jakob
1919 – 1947 Icus-Rothe, Karl Eduard, stammte aus Steffen/Eifel
1947 – 1952 Rick, Hubert
Feb. bis April 1953 Jost, Walter
1953 – 1964 Simon, Rudolf, stammte aus Satzveyh-Euskirchen
von 1964 – 2002 Knust, Raimund
von 2002 – 2003 Miebach, Jörg
seit August 2003 Clemens, Jörg (kommissarische Leitung des Forstreviers)